Junge Frauen und Männer wählen unterschiedliche Berufe. Diese geschlechtertypische Berufswahl prägt maßgeblich ihren weiteren beruflichen Weg, beeinflusst ihre beruflichen Chancen am Arbeitsmarkt und hat Auswirkungen auf Verdienst und Lebensqualität.
Das Aufbrechen geschlechtertypischer Berufswünsche ist unter den in der Berufsorientierung tätigen Akteurinnen und Akteuren ein „Dauerbrenner“- Thema.
Neue Motivation für die Auseinandersetzung mit dem Thema resultiert aus der seit einigen Jahren von Politik und Gewerkschaften vertretenen Lebensverlaufsperspektive. Danach stellt die Berufswahl eine wichtige Stellschraube für die künftige Erwerbsbiografie, für die finanzielle Situation sowie für die Verteilung von Berufs- und Sorgearbeit in Partnerschaften und Familien dar. Sie entscheidet mit über die Zufriedenheit eines Menschen. Die Berufswahl langfristig und in Verschränkung verschiedener Lebensbereiche zu betrachten, bringt neue Bewegung in die Diskussion.
Diese Bewegung greift die neue AWO-Handreichung zur Gendersensiblen Berufsorientierung auf.
Sie verdeutlicht das Wozu, Was und Wie von Gendersensibilität in der Berufsorientierung und beruflichen Beratung. Nach Verdeutlichung des Anspruchs und der Vorstellung von zehn Handlungsansätzen von Gendersensibilität, wird „Handwerkszeug“ für die Praxis dargeboten: Neben einer Sammlung von Übungen und Instrumenten für Gruppen-Veranstaltungen zur Berufsorientierung ist eine Zusammenschau von Methoden und Techniken in der beruflichen (Einzel-) Beratung enthalten. Diese werden anhand von zwei Fallbeispielen verdeutlicht.
Die Handreichung will dazu anregen, Gendersensibilität als Querschnittsaspekt zu betrachten, und damit zu einer weiteren Professionalisierung der sozialen Arbeit beitragen.“
Quelle: AWO Bundesverband
Dokumente: AWO_Handreichung_Gendersensible_Berufsorientierung_2015.pdf