Berufliche Ausbildung rechnet sich

BETRIEBLICHE AUSBILDUNG FÜR VIELE UNTERNEHMEN LOHNENDER ALS GEDACHT “ Die allgemeine Beschäftigungssteigerungen in Deutschland zieht eine steigende Anzahl der Ausbildungsplätze nach sich. Dennoch finden viele Jugendliche nach wie vor keinen passenden Ausbildungsplatz. Viele Unternehmen begründen ihre weitere Zurückhaltung beim Angebot von Ausbildungsplätzen mit den hohen Kosten, die die berufliche Ausbildung verursache. Nach einr Untersuchung des Zenturms für Europäische Wirtschaftsforschung und der Universität Zürich trifft dieses Argument so pauschal aber nicht zu. Vielmehr verursacht die Beschäftigung von Auszubildenden in vielen Berufen geringere Kosten als die Beschäftigung von Un- und Angelernten. Die Studie betrachtet zwar nicht das absolute Kosten-Nutzenverhältnis von Ausbildung, wohl aber die relativen Kosten einer Ausweitung der Ausbildung. Die Forscher haben verglichen, ob es für die Unternehmen kostengünstiger ist, Auszubildende zu beschäftigen oder stattdessen Un- und Angelernte einzusetzen. Es zeigte sich, dass die Ausbildung in einer ganzen Reihe von Berufen für die Unternehmen kostengünstiger ist. Wenn die Kosten und der Nutzen einer betrieblichen Ausbildung bewertet werden sollen, gilt es zwiswchen den Berufsgruppen zu unterscheiden. Eine Erhöhung des Anteils von Auszubildenden in kaufmännischen Berufen, Handwerks sowie Bauberufen hat im Vergleich zu einer Erhöhung des Anteils Un- und Angelernter einen positiven Einfluss auf den Betriebsgewinn. Der Befund kann dahingehend interpretiert werden, dass die Auszubildenden als Ersatz für Un- oder Angelernte eingesetzt werden können und die Produktivität der Auszubildenden im Vergleich zu ihren Ausbildungskosten relativ hoch ist. Im Gegensatz dazu reduziert eine Erhöhung des Anteils der Auszubildenden in industriellen Fertigungsberufen den Unternehmensgewinn zunächst. Demnach ist das Verhältnis zwischen Kosten und Produktivität in diesen Berufen für Auszubildende schlechter als für Un- und Angelernte. Allerdings macht der Anteil der Fertigungsberufe im Gesamtsystem der dualen Ausbildung nur etwa 30 Prozent aus. Die berechneten Kosten und Erträge von Auszubildenden im Vergleich zu Un- und Angelernten werfen ein neues Licht auf die bekannten Kosten-Nutzenberechnungen in der dualen Ausbildung. Die Studie belegt, dass Ausbildung sich im Vergleich zu Alternativen häufig rechnet. Eine differenzierte Betrachtung der jeweiligen Ausbidungsberufe ist dabei nicht außer Acht zu lassen. “ Die Studie in vollem Umfang wurde als ZEW Discussion Papier Nr. 08-019 veröffentlicht. Sie finden das Dokument über aufgeführten Link. Leider liegt die Studie im Volltext nur in englischer Sprache vor.

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http://www.zew.eu
http://www.zew.de/publikation4283

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschng GmbH: ZEW News Mai 2008

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