‚Bildung für alle‘ heißt: Chancen gerecht verteilen.

ENGERE KOOPERATION ZWISCHEN JUGENDHILFE UND SCHULE “ Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) begrüßt das Vorhaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bildung für alle zur zentralen Aufgabe des kommenden Jahrzehnts zu machen. In dem jetzt erschienenen zweiten Nationalen Bildungsbericht der Bundesregierung ‚Bildung in Deutschland‘ werden vor allem die schlechten Chancen von HauptschülerInnen auf dem Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt bemängelt. Die BAG EJSA macht darauf aufmerksam, dass es in der Jugendsozialarbeit viele Ansätze und praktische Erfahrungen gibt, wie der Zugang zu Bildung für benachteiligte junge Menschen verbessert werden kann. ‚Allerdings sehe ich immer noch großen Handlungsbedarf in Bezug auf eine Verbesserung des Zusammenwirkens von Jugendhilfe und Schule‘, sagte Michael Fähndrich, Geschäftsführer der BAG EJSA, anlässlich der Präsentation der Evangelischen Jugendsozialarbeit auf dem Markt der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen des 13. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages in Essen. Mit einem flächendeckenden Angebot von schulbezogener Jugendsozialarbeit, die durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Einrichtungen getragen wird, könne man durch präventive Förderung dem Ziel, nachhaltig Bildungszugänge für alle zu schaffen, näher kommen, sagte Michael Fähndrich. Präventive Jugendsozialarbeit müsse spätestens im Alter von zehn Jahren beginnen, schwerpunktmäßig in Haupt- und Realschulen. Ziel dabei müsse sein, auffällige Kinder früh zu erkennen, Benachteiligungen aufzuheben, die Grauzone des Analphabetismus aufzudecken und bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund ‚doppelte Halbsprachigkeit‘ zu vermeiden. Es gebe viele gute Beispiele für eine gezielte schulische und außerschulische Förderung, so zum Beispiel durch sozialpädagogische Angebote an Schulen (sozialpädagogische Diagnostik, Einzelfallhilfe und Krisenintervention, Förderung der Entwicklung und Integration, Elternarbeit, Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, Konfliktbewältigung, Anregung und Vermittlung von weiterführenden Hilfen und Kooperation mit Fachstellen) und in speziellen Schulverweigerer-Projekten. Die Rahmenbedingungen für eine schulbezogene Jugendsozialarbeit seien in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Dies sei hinderlich für eine qualitätsvolle und nachhaltige Weiterentwicklung des Instrumentariums und vor allem für das Ziel, für alle jungen Menschen in Deutschland Chancengerechtigkeit und einen Zugang zu Bildung zu erreichen. Hier könnten trotz der Länderzuständigkeit für die Bildung wichtige Impulse vom Bund ausgehen – zum Beispiel durch ein ‚Bundesprogramm Schulbezogene Jugendsozialarbeit‘. Gerne sei die BAG EJSA bereit, dazu ihr Fachwissen und ihre Erfahrung aus der Praxis einzubringen. “

http://www.bagejsa.de

Quelle: BAG EJSA

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