Erfolgreicher Projektabschluss: Hermeneutisches Lehren und Lernen als der andere Sprachunterricht

UNTERRICHT IST LEBEN “ „Im Vordergrund steht keine neue Methodik und Didaktik im Sprachunterricht, sondern eine andere Grundhaltung gegenüber Fremden, aus der die Methodik und Didaktik des Sprachunterrichts fließt“. Diese Kernaussage trafen die Projektgruppe und beteiligten Sprachlehrer auf der vom Kolping-Bildungswerk Landesverband Bayern durchgeführten ESF-Projektabschlussveranstaltung im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Nürnberg). Vorgestellt wurde der neu entwickelte Sprachunterricht unter dem Titel „Hermeneutischer Fremdsprachenunterricht – Der andere Sprachunterricht für Migrantinnen und Migranten“. Insgesamt fanden von 2003 bis 2008 drei Projekte statt, die aus ESF-Fördermitteln des Bayer. Kultusministeriums finanziert wurden. Das erste Projekt zielte auf die Entwicklung von Aus- und Weiterbildungsmodulen und die Erprobung des Fortbildungs- und Sprachkurskonzeptes. In den zwei weiteren Projekten wurden schließlich 60 Sprachlehrer von 10 verschiedenen Sprachkursträgern mit dem hermeneutischen Sprachunterricht vertraut gemacht und bei der Umsetzung in den Integrationssprachkursen für Migrantinnen und Migranten begleitet. Die Unterrichtseinheiten wurden dabei dokumentiert und ausgewertet. Dr. Udo Dirnaichner vom Bayer. Kultusministerium betonte, dass hier ein sehr innovativer und interessanter Ansatz für den Sprachunterricht entstanden ist, für dessen Entwicklung die Fördergelder sehr gut angelegt waren. Er hofft auf weiteres Interesse seitens der Sprachkursträger für diese besondere Form des Unterrichts und die Fortbildungsseminare, möglichst in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Regina Jordan als Vertreterin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge dankte zunächst für das Engagement in der Entwicklung neuer Sprachkursangebote und sah interessante Ansätze für mögliche Lehrerzusatzqualifizierungen. Die Grundlage für diesen Sprachunterricht lieferte Prof. em. Dr. Hans Hunfeld von der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt mit seinem Werk „Hermeneutisches Lehren und Lernen“, das er auf der Veranstaltung kurz vorstellte. Der von Hans Hunfeld entwickelte hermeneutische Fremdsprachenunterricht versteht sich als Reaktion auf die Veränderung des modernen Europa mit seiner vielfältigen und nahen Fremdheit. Die damit verbundenen Grenzen des Verstehens sollen nicht länger nur als Blockaden, sondern als besondere Möglichkeiten fremdkultureller und fremdsprachlicher Begegnungen verstanden werden. Das Fremde, Andere und die Vielfalt ist zur Normalität geworden, Fremdheit muss deshalb zum Lernimpuls werden. “ Zukünftigen Angebote des Kolping-Bildungswerkes zum hermeneutischen Fremdsprachenunterricht können über aufgeführten Link abgerufen werden.

http://www.hermikon.de
http://www.kolpingbildungswerk.de
http://www.kolping-augsburg.de

Quelle: Kolpingbildungswerk Augsburg

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