Kirchen gegen Religionsunterricht als Wahlfach

AUTHENTISCHE AUSEINANDERSETZUNG ERFORDERLICH “ Die beiden großen Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Bedeutung des Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach betont. Es bestehe keinerlei Handlungsbedarf, Religion künftig nur noch als Wahlfach anzubieten, erklärten Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche. Sie äußerten sich bei einer Klausurtagung auf Einladung der Landtagsfraktion «Die Linke». Ein im Juli in Schwerin gegründeter «Initiativkreis LER 2011», in dem die Linkspartei vertreten ist, will unter anderem eine Herabstufung des Religionsunterrichts zum freiwilligen Wahlfach. «Bereits jetzt schon können Schüler anstelle des Religionsunterrichts am Fach ‚Philosophieren mit Kindern‘ teilnehmen», so die Kirchenvertreter. Gleichzeitig widersprachen sie Vorstellungen des Humanistenverbandes, wonach über Religionen von einem neutralen Standpunkt aus informiert werden solle. «Schüler brauchen zur Entwicklung ihrer Orientierungsfähigkeit die authentische Auseinandersetzung», betonten die Repräsentanten der Konfessionen. Dies leiste der Religionsunterricht, wie ihn das Schulgesetz von Mecklenburg-Vorpommern vorsehe. Beim Thema «Staat und Kirche» erinnerten die Konfessionsvertreter daran, dass die Linkspartei noch vor wenigen Jahren die Aufnahme der «Verantwortung des Menschen vor Gott» in eine Europäische Verfassung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern befürwortet habe. Ein Gleiches gelte für das Landesprogramm «Demokratie und Toleranz gemeinsam stärken», in dem den Kirchen bei der Vermittlung von Werten eine besondere Bedeutung beigemessen und worin von positiven Erfahrungen mit Religionsunterricht gesprochen werde. “ Bei den Gesprächen war die katholische Kirche durch die Ständige Beauftragte der Erzbischöfe in Mecklenburg-Vorpommern, Schwester Cornelia Bührle, sowie Schulrat Thomas Weßler vertreten. Oberkirchenrat Jürgen Danielowski und der Regierungsbeauftragte, Kirchenrat Martin Scriba, nahmen für die evangelischen Landeskirchen teil.

Quelle: Katholische NachrichtenAgentrur Nordost/ 165-08 und aktueller Dienst Inland 170

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