DAS VOLKSBEGEHREN ‚PRO RELI‘ UNTERSTÜTZEN “ Der katholische Sozialverband Kolpingwerk hat den Status des Religionsunterrichts in Berlin scharf kritisiert. Er müsse vom zusätzlichen Angebot zum ordentlichen Lehrfach werden, forderten das Kolpingwerk Deutschland und sein Berliner Diözesanverband am Dienstag (25.11.08) in Köln. Das vor zwei Jahren eingeführte staatliche «Zwangsfach» Ethik sei eine unzulässige Bevormundung der Bürger, kritisierte der Sozialverband. Er rief dazu auf, das laufende Volksbegehren «Pro Reli» zu unterstützen. «Pro Reli» hat zum Ziel, dass die Schüler den Religionsunterricht als gleichrangige Alternative des Ethikpflichtfachs wählen können. Das Kolpingwerk verurteilte auch Bestrebungen unter anderem des Humanistischen Verbandes, den Religionsunterricht in Mecklenburg-Vorpommern vom ordentlichen Unterrichtsfach zu einem freiwilligen Zusatzfach «zu degradieren». Weitere Unterstützung erhält «Pro Reli» aus der Bundes-SPD. Die Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kerstin Griese, spricht sich für Wahlfreiheit in Berlin aus. Es müsse eine eigene Entscheidung zwischen katholischem, evangelischem, jüdischem, islamischem Religionsunterricht oder Ethik möglich sein. An einem dieser Fächer solle dann jeder Schüler teilnehmen. Derzeit gebe es Religionsunterricht nur zusätzlich und häufig erst spät am Nachmittag, kritisierte Griese, die auch Vorsitzende des Bundestagsausschusses Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist. Griese fordert eine flächendeckende Wahlfreiheit in allen Bundesländern. Weitere sozialdemokratische Bundespolitiker wie Wolfgang Thierse, Andrea Nahles und Karsten Voigt sprechen sich für das derzeitige Volksbegehren «Freie Wahl» der Initiative «Pro Reli» aus. Damit allerdings beziehen sie Stellung gegen den Kurs der Berliner Landes-SPD. Das Berliner Volksbegehren zur Gleichstellung von Ethik- und Religionsunterricht befindet sich derzeit in der zweiten Runde. Die Bürgerinitiative «Pro Reli» muss bis Januar mindestens 170.000 Unterschriften sammeln, wenn es zu einem Volksentscheid kommen soll.Bei der ersten Stufe des Volksbegehrens erhielt der Verein bereits 34.400 Unterschriften. Damit der Religionsunterricht in der Bundeshauptstadt ein ordentliches Lehrfach wird, müssten bei einem Volksentscheid über 600.000 Berliner und Berlinerinnen dafür stimmen. Derzeit gibt es Unstimmigkeiten zwischen dem Landeswahlleiter und der Initiative. Der «Pro Reli»-Vorsitzende Christoph Lehmann wirft der Behörde Irreführung bei der Zahl der bereits gesammelten Unterschriften vor. Die Behörde hatte angegeben, bislang lägen 30.333 gültige Unterschriften vor. Die Initiative versicherte, sie habe mehr als 70.000 gesammelt. Lehmann kündigte an, die weiteren Unterschriftenlisten würden nun erst nach Ablauf der Sammlungsfrist am 21. Januar 2009 abgegeben. “
http://www.kath.net/detail.php?id=21435
http://www.kolping.de/news/newsdetail.html?nd_ref=3999
Quelle: KNA Newsletter Nordost/ 224 und 225-08