Anhörung zum Zweiten Nationalen Bildungsbericht

DUALES SYSTEM BIETET NICHT ALLEN JUGENDLICHEN EINE PERSPEKTIVE “ Der Übergang von allgemeinbildenden Schulen in die berufliche Ausbildung ist ein ungelöstes gesellschaftliches Problem. Das sagte Ulrich Thöne von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in der Anhörung im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Zweiten Nationalen Bildungsbericht vergangene Woche. Thöne wies auf den Verdienst des Bildungsberichts hin, der seinen Schwerpunkt auf dieses Problem lege. ‚Deutlich wird, dass das duale System nicht mehr in der Lage ist, allen ausbildungssuchenden Jugendlichen nach dem Verlassen der allgemeinbildenden Schule eine Perspektive zu bieten‘. Thöne wies darauf hin, dass Alternativen beruflicher Qualifizierung völlig unzureichend entwickelt seien. Wolfgang Meyer-Hesemann, Staatssekretär im Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein, erklärte hingegen, dass das berufliche Bildungssystem in Deutschland sowohl dual als auch vollzeitschulisch im internationalen Vergleich nach wie vor erfolgreich sei. Er machte deutlich, dass die Bedeutung des Bildungsberichts darin liege, die verschiedenen Bildungsbereiche in ihrem Zusammenhang darzustellen und übergreifende Herausforderungen im deutschen Bildungssystem sichtbar zu machen. Eine Verbindlichkeit hätten die Erkenntnisse des Berichts nicht. ‚Er gibt keine politischen Handlungsempfehlungen, bereitet aber die Problemfelder deutlicher auf‘, sagte Meyer-Hesemann. Zu den Problemfeldern gehöre etwa die Bildungslaufbahn von Migranten. Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin wies allerdings darauf hin, dass viele der Probleme, die Migranten im Bildungsbereich haben, sozioökonomische Ursachen zugrunde lägen. ‚Der Migrationseffekt als solcher ist eher niedrig‘, sagte sie. “ Der Zweite Nationale Bildungsbericht wurde bereits im Juni 2008 veröffentlicht. Zu den Inhalten des Berichts nehmen Sie bitte die Meldung in den Jugendsozialarbeit News vom 16.06.2008 (Archiv) zur Kenntnis. Zur nachhaltigen Verbesserung der Bildungssituation benachteiligter und/oder beeinträchtigter Jugendlicher äußerte sich der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit. Das Positionspapier entnehmen Sie den News-Meldungen vom 20.10.2008

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages

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