WHKT – Position zum Übergangssystem nach der allgemein bildenden Schule

KONKURRENZ UM JUGENDLICHE Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) bezieht Position zum Überganssystem, in das viele Jugendliche nach der allgemein bildenden Schule wechseln. “ Die Analyse der Bildungs- und Berufswege aller Jugendlichen nach Ende der Sekundarstufe I zeigt, dass ca. 27 Prozent eine berufliche Ausbildung aufnehmen und ca. weitere 27 Prozent weiter die allgemein bildende Schule besuchen. Der überwiegende Teil der verbleibenden 46 Prozent wechselt berufsschulpflichtig in Bildungsangebote des Übergangssystem [z. B. Jugendwerkstätten, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (bvB), Berufsorientierungsjahr, Einstiegsqualifizierung (EQ), Berufsgrundschuljahr]. … Das Problem dabei ist: Diese Angebote konkurrieren in der Praxis um die gleichen Jugendlichen. In Abhängigkeit davon, wo sich Jugendliche informieren und beraten lassen, werden ihnen unterschiedliche Qualifizierungsangebote empfohlen, mal im Berufskolleg, mal bei einem Bildungsträger oder aber in der betrieblichen Ausbildungsvorbereitung. Die Folge ist, dass die Jugendlichen häufig nicht dort landen, wo es für ihre individuelle Entwicklung sinnvoll und notwendig wäre. Dadurch entstehen ein Verlust an wertvoller Lebensarbeitszeit, Warteschleifen, Bildungsfehlinvestitionen sowie Frustrationserlebnisse bei allen Beteiligten. … Die Handwerkskammern fordern im Sinne der Schonung der Ressourcen der Länder, der Kommunen und der Beitragszahler zur Arbeitslosenversicherung, der schnelleren Gewinnung von motivierten Fachkräften für Betriebe und zur Entlastung der Sozialsysteme: 1. Zur Optimierung des Übergangssystems müssen die Zuständigkeiten der verschiedenen Angebotsträger (Kommunen, Länderministerien [in NRW die Ressorts Jugend, Schule und Arbeit] und Bundesagentur für Arbeit) besser aufeinander abgestimmt werden. 2. Für bestehende Maßnahmen und Bildungsgänge muss das Verständnis für die Zielgruppen geschärft und eine klare Abgrenzung zu den jeweiligen Alternativen vorgenommen werden. 3. Die Beratung von noch nicht ausbildungsfähigen Jugendlichen und das Angebot von Qualifizierung müssen so organisiert werden, dass der einzelne das für sich optimale Angebot bekommt. 4. Zur Beurteilung der Effizienz der einzelnen Bildungsangebote muss eine Evaluation des anschließenden Verbleibs der Jugendlichen eingeführt und transparent gemacht werden. “

http://www.handwerk-nrw.de

Quelle: Westdeutscher Handwerkskammertag (WHKT)

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