Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Lehrkräften

Bei der Frage der Vermittlung von Medienkompetenz ausschließlich Kinder und Jugendliche in den Blick zu nehmen, greift zu kurz. Darüber bestand unter den Mitgliedern der Enquete-Kommission ”Internet und digitale Gesellschaft“ weitgehend Einigkeit. In einer Kommissions-Sitzung sagte Thomas Jarzombek von der CDU/CSU-Fraktion, dass man sich darüber Gedanken machen müsse, wer den sogenannten „digital natives“, also Kindern und Jugendlichen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, heute den richtigen Umgang mit dem Internet erkläre. Eltern müssten deshalb auch Adressaten von Medienkompetenz sein. Sonst fehle beispielsweise Kindern und ihren Eltern eine gemeinsame Sprachebene, sagte Jarzombek und ergänzte, dass auf diese Weise auch die in Artikel 6 des Grundgesetzes festgeschriebene ”Erziehungshoheit“ der Eltern gestärkt werden könne.

Die SPD-Abgeordnete Aydan Özoguz stimmte Jarzombek zu, warnte jedoch davor, ”den gleichen Fehler wie in der Bildungspolitik zu machen“. ”Es wäre schade, wenn die Medienkompetenz der Kinder allein von ihrem Elternhaus abhängig ist“, sagte Özugus.

Nach Ansicht von Halina Wawzyniak (Die Linke) muss Medienkompetenz vor allem auch Lehrern und Sozialpädagogen in ihrer Ausbildung vermittelt werden. Zudem gehöre sie als Fach in den Stundenplan von Schülern. Der FDP-Abgeordnete Sebastian Blumenthal forderte, Medienkompetenz solle auch Teil der frühkindlichen Bildung sein. Gerade in der Kita könne man sie Kindern spielerisch nahe bringen.

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages

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