Pater Franz-Ulrich Otto SDB, Provinzialvikar der Salesianer Don Boscos aus München, ist erneut für drei Jahre zum Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS e.V.) gewählt worden.

Pater Franz-Ulrich Otto SDB (55), Provinzialvikar der Salesianer Don Boscos aus München, ist erneut für drei Jahre zum Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS e.V.) gewählt worden. “ Auf ihrer Mitgliederversammlung am 23. und 24.11. 2005 in Schmochtitz/Sachsen wählten die sechzehn katholischen Mitgliedsorganisationen auch die zwei stellvertretenden Vorsitzenden: die Generalsekretärin von IN VIA Kath. Mädchensozialarbeit Marion Paar (48) als Vertreterin des Deutschen Caritasverbandes und die Bundesvorsitzende des BDKJ Frau Andrea Hoffmeier (37). Pater Otto hob in seiner Schlussrede auf der zuvor im Benno Haus des Bistums Dresden/Meißen durchgeführten Jahrestagung hervor, dass junge Menschen heute eine neue Qualität von Armut erleben. Neben den materiellen Einbußen und den geringer werdenden Chancen bei der beruflichen Integration mangele es vielen Jugendlichen an Beziehungsfähigkeit und Beheimatung. Die Arbeit katholischer Organisationen und Verbände in der Jugendsozialarbeit ist geprägt von hoher Professionalität und Fachwissen bei der beruflichen und sozialen Integration junger Menschen, diese müsse sich zukünftig noch stärker als Hilfen zur Lebensbewältigung beweisen. Als Christen sind wir zunehmend herausgefordert unsere Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen. Über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der katholischen Jugendsozialarbeit setzten sich unter dem Titel „Verloren in einem reichen Land?“ am 22. und 23. 11.2005 auf ihrer Jahrestagung mit den aktuellen Anforderungen katholischer Jugendsozialarbeit auseinander.  Dabei eröffnete Professor Dr. Christoph Fedke von der Fachhochschule Landshut die Veranstaltung mit folgenden kritischen Thesen: Die 50 jährige Tätigkeit der Jugendsozialarbeit, wie anderer Anbieter der Jugendhilfe und der Sozialen Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland sind eine Dokumentation einer 50 jährigen Fehlentwicklung in der Gesellschaft bei der Bewältigung des Lebens und der Lebensbiographien von Kindern und Jugendlichen. Differenzierungen und Spezialisierungen sowohl in den Sozialisationsinstanzen, wie in deren Hilfs- und Unterstützungssystemen führen zu einer Verstetigung sozialer Not und struktureller Ungerechtigkeit und nicht zwingend zu deren Lösung. Soziale Arbeit hat sich den Werten und Zielen, die die jetzige Gesellschaft ihr vorgibt, unterzuordnen. Sie hat ihre Klientinnen und Klienten in die Gesellschaft zu integrieren. Soziale Arbeit hat eigene Ziele aufgrund eigener Werte zu entwickeln und zu verfolgen. Sie hat eine eigene kritische Funktion gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen. Neue Sozialisationsprobleme verlangen eine neue Legitimation der Jugendpolitik. Jugendpolitik und besonders die Jugendhilfe gerät in eine demographische Falle. – Von der Quantität zur Qualität. Die Anbieter der Jugendsozialarbeit arbeiten in Bezugssystemen, die nicht kompatibel sind. –  Sie laufen damit Gefahr an ihren eigenen fachlichen und konzeptionellen Zielen zu scheitern. Die Mitgliederversammlung der BAG KJS wollte mit dieser Fachtagung und ihrer Mitgliederversammlung in Sachsen auch ein Zeichen der Unterstützung ihrer Arbeit in Ostdeutschland setzen.“

Quelle: PI der BAG Katholische Jugendsozialarbeit vom 25.11.05

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