Vorzeitige Lösungen von Ausbildungsverträgen sind ein wichtiger Hinweis auf Probleme im dualen Ausbildungssystem, auch wenn solchen Vertragslösungen in der Mehrzahl der Fälle kein Ausbildungsabbruch, sondern ein Wechsel des Ausbildungsbetriebs oder des Berufs, mitunter auch die Aufnahme eines Studiums folgt. Doch auch in solchen Fällen bergen sie das Risiko von endgültigen Abbrüchen und sind mit weiteren Risiken und Kosten behaftet. Auswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die entscheidende Bedeutung der schulischen Vorbildung und der Höhe der Ausbildungsvergütung. Hauptschüler lösen Verträge deutlich häufiger als Abiturienten, und Berufe mit niedrigen Ausbildungsvergütungen sind stärker betroffen als andere Berufe. Trotz besserer schulischer Voraussetzungen lösen Frauen Verträge häufiger als Männer. Ausbildungen die außerbetrieblich gehalten werden, werden häufiger abgebrochen als betriebliche. Robuste Einflussgrößen auf vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen sind das Alter bei Ausbildungsbeginn und die Räumliche Nähe bzw. Entfernung zwischen Wohnort und Ausbildungsbetrieb. Das IAB stützt sich bei seinen Auswertungen auf amtliche Statistiken, Prozessdaten der IHK Halle-Dessau und die Datenbank „Ausbildungsvergütung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung.