Die gegenwärtige Diskussion um Fachkräftemangel, Flexibilisierung oder Europäisierung von Beruflicher Bildung fordert Reformen und bringt neue Modelle hervor: Jedoch gibt es keine grundsätzliche Zweifel am dualen System. Es genießt höchste Akzeptanz bei allen Akteuren. Modelle, Konzepte, Leitbilder oder Visionen der aktuellen Diskussion beziehen sich auf das duale System. Allerdings gibt es eine große Anzahl junger Menschen, die an der Schwelle zu diesem System scheitern. Welche Möglichkeiten bieten nun Zukunftsmodelle der Beruflichen Bildung wie „Dual mit Wahl“ des DIHK, das „Berufsbaukastensystem“ bzw. „Karrieremodell“ des DHKT, die „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ und die Projekte der Jobstarter Initiative oder der Reformvorschlag der Grünen „Dual-Plus“? Die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich Regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT) hat dies zum Anlass genommen, gemeinsam mit der Universität Erfurt die Tragfähigkeit der unterschiedlichen Modelle im Hinblick auf Benachteiligte zu untersuchen. Dabei kommt eine Expertise zu der ernüchternden Erkenntnis, dass kaum eines der Reformmodelle die Bedarfe der Zielgruppe der Jugendsozialarbeit in den Blick nimmt.