Tag: 21. September 2009

Was hat die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode für benachteiligte Jugendliche geleistet?

Bundesregierung legt im Sozialbericht Rechenschaft über ihre Aktivitäten in der Gesellschafts- und Sozialpolitik ab. Umfang und Bedeutung der sozialstaatlichen Leistungen sowie ergriffene Reformen in der aktuellen Legislaturperiode werden in dem Bericht dargestellt. Im Bereich der Bildungs- und Ausbildungspolitik hebt die Regierung die Bedeutung des lebenslangen Lernens als Mittel zur Herstellung von Chancengerechtigkeit hervor. Mit der Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“ wollte die Bundesregierung insbesondere jüngeren Menschen eine chancenreiche Lebensperspektive bieten. Durch im Rahmen der Initiative beschlossenen Maßnahmen war den (so die Regierung) Jugendlichen neue Wege der Ausbildung und Qualifizierung eröffnet und bestehende Barrieren an den Schnittstellen des Bildungssystems abgebaut. Mit dem Ziel keinen Abschluss ohne Anschluss zu lassen, sollen junge Erwachsene ohne Schul- und Berufsabschluss verstärkt beim Nachholen dieser Abschlüsse unterstützt werden. Eine wichtige Maßnahme dazu sieht die Regierung in dem Rechtsanspruch auf Förderung der Vorbereitung auf den nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses.

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„Sitzenbleiben“ ist pädagogisch wirkungslos

Bertelsmann Stiftung legt Studie des Essener Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Klemm vor: Klassenwiederholungen sind teuer und unwirksam. Eine Viertelmillion Schülerinnen und Schüler bleibt jedes Jahr sitzen. Jahr für Jahr wird dafür knapp eine Milliarde Euro ausgegeben. Klassenwiederholungen sind fester Bestandteil in den meisten Schulsystemen der Bundesländer, und die Bevölkerung glaubt mehrheitlich, dass dies eine sinnvolle erzieherische Maßnahme sei. Die Nichtversetzung gilt als warnendes Zeichen sie soll anspornen, wieder mehr Leistung in der Schule zu zeigen. In dem neuen Lernumfeld, von dem man annimmt, dass es der Leistungsfähigkeit der Wiederholer angemessen sei, sollen die Jugendlichen wieder Lernerfolge erzielen. Auch die versetzten Mitschülerinnen und -schüler sollen vom Sitzenbleiben ihrer Klassenkameraden profitieren, da sie nun in einer homogeneren Lerngruppe besser mit dem Unterrichtsstoff vorankommen können. Auch wenn diese Argumentation auf den ersten Blick sehr einleuchtend erscheint, zeigt die empirische Forschung, dass sie falsch ist. Weder die nicht versetzten Schülerinnen und Schüler noch diejenigen, die in der Klassengemeinschaft verbleiben, zeigen eine bessere Lernentwicklung.

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Start in eine berufliche Ausbildung – Besondere Schwierigkeiten für Jugendliche mit Migrationshintergrund

Jugendliche mit Migrationshintergrund haben geringe Chancen auf eine Ausbildungsstelle. Expertise im Auftrag des Gesprächkreises Migration und Integration der Friedrich-Ebert-Stiftung analysiert Ursachen und Hintergründe. Selbst bei gleicher schulischer Voraussetzung müssen Schulabgänger/-innen aus Familien mit Migrationshintergrund schwierigere und langwierigere Übergangsprozesse durchlaufen, als Einheimische. Verfügen Jugendliche über einen Hauptschulabschluss, beginnen nur 42% derjenigen mit Migrationshintergrund im Laufe eines Jahres eine vollqualifizierende Ausbildung. Ohne Migrationshintergrund gelingt das 62% der Jugendlichen. Nach drei Jahren ist es dann 68% der jungen Migranten mit Hauptschulabschluss gelungen eine Ausbildung aufzunehmen. Im gleichen Zeitraum waren 86% der Einheimischen erfolgreich. Die geringen Chancen junger Menschen mit Migrationshintergrund in eine vollqualifizierte Ausbildung einzumünden haben zur Folge, dass sie (bei der Gruppe der Altbewerber überproportional vertreten sind. Längerfristig sind sie zudem häufiger als einheimische Jugendliche von Ausbildungslosigkeit betroffen. Etwa doppelt so oft bleiben jungendliche Migranten ohne anerkannten Berufsschulabschluss und damit ohne Chance auf dauerhafte berufliche Integration.

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