Tag: 18. Mai 2009

Neupositionierung von Jugendpolitik gefordert – Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums

Bundesjugendkuratorium (BJK) legt neues Konzept für Jugendpolitik vor: In einer letzten Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme sieht es das Bundesjugendkuratorium als dringend notwendig an, dass die Jugendpolitik ihr gegenwärtiges Schattendasein überwindet. Eine wirkungsvolle Jugendpolitik bedarf künftig ein kohärentes Konzept und ein aufeinander abgestimmtes, ressortübergreifendes politisches Handeln. Jugendpolitik muss die Situation von Jugendlichen insgesamt in den Blick nehmen und deren Sichtweisen, Erfahrungen und Lebenslagen unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen thematisieren. Jugendpolitik muss dabei die Spannung zwischen Zukunfts- und Gegenwartsorientierung im Blick haben und umfassend angelegt sein, um die Differenziertheit jugendspezifischer Interessen, Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigen und aufgreifen zu können. Dieser Gesamtentwurf von Jugendpolitik vereint nach Auffassung des BJK vier Dimensionen (1) Schutz- und Unterstützungspolitik, (2) Befähigungspolitik, (3) Teilhabepolitik und (4) Generationenpolitik. Zur Umsetzung dieser Vorhaben muss das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Fachministerium gestärkt und die interministerielle Zusammenarbeit ausgebaut werden. Die erforderliche Wissensbasis für einen solchen Ansatz von Jugendpolitik bedarf einer regelmäßig durchzuführenden wissenschaftlichen Beobachtung und Berichterstattung, die systematisch über die Lebensbedingungen verschiedener Gruppen von Jugendlichen informieren.

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Nach der Ausbildung in die Arbeitslosigkeit entlassen?

Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) offenbart in seiner neusten Studie, dass durchschnittlich ein Fünftel aller Ausbildungsabsolventen in den letzten 15 Jahren zunächst arbeitslos waren. Nur knapp zwei Drittel aller Ausbildungsabsolventen folgen dem klassischen Normalbiographiemuster einer Übernahme durch den Betrieb. Grundsätzlich erweist sich das duale System als problematisch für gering qualifizierte Jugendliche. Hauptschüler-/innen werden noch in den Ausbildungsmarkt integriert. Jugendliche ohne Schulabschluss hingegen haben so gut wie keine Chance. Nach erfolgreicher Ausbildung bestehen zunehmend Passungsprobleme bei der Weiterbeschäftitung. Neben Einkommenseinbußen oder dem Wechsel des erlernten Berufsfeldes, müssen junge Menschen aber auch Phasen der Arbeitslosigkeit von drei Monaten oder länger hinnehmen.

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Berufliche Bildung von Migranten in Deutschland

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gibt mit dem fünften Teil des Integrationsreports Auskunft über berufliche Qualifikationen von Zuwanderern im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung: Die Ausbildungsbeteiligung junger Ausländerinnen und Ausländer im Dualen System ist weitaus geringer als bei deutschen Jugendlichen. Die niedrigste Ausbildungsquote haben junge ausländische Frauen, unabhängig ihrer Herkunft. Eine noch vergleichsweise hohe Ausbildungsbeteiligung zeigt sich bei Jugendlichen aus Kroatien und Italien, ein deutlicher Rückgang hingegen bei jungen Menschen aus Serbien und Montenegro. Stark rückläufig ist die Ausbildungsbeteiligung seit 2000 bei jungen türkischen Männern. Um ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern, absolvieren ausländische Jugendliche deutlich häufiger ein Berufsvorbereitungs- oder Berufsgrundbildungsjahr als deutsche. Bei der Berufswahl konzentrieren sich ausländische Auszubildende auf einige wenige Berufe und eher solche mit begrenzten Aufstiegs- und Einkommensperspektiven.

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