Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untersuchte die Entwicklung in technischen/naturwissenschaftlichen Berufen in Sachsen-Anhalt: Länder oder Regionen, die über gut ausgebildete Arbeitskräfte in den Qualifikationen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik verfügen (MINT-Fachkräfte), sind im Vorteil gegenüber Denjenigen mit Fachkräftemangel. Während in Sachsen-Anhalt von 1999 bis 2006 die Zahl aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich zurückging (-23,0 Prozent), stieg sie bei den naturwissenschaftlichtechnisch ausgerichteten Berufen leicht an (+1,6 Prozent). Von den im Jahr 2006 registrierten Neuabschlüssen entfielen 4.350 oder 23,7 Prozent auf den MINT-Bereich. Das waren nahezu 6 Prozent mehr als im Jahr 1999. Im Untersuchungszeitraum hielt sich die Zahl der Auszubildenden in den MINT-Berufen (15 Tsd. Personen) – bei gleichzeitigem Rückgang aller Auszubildenden im dualen System und entgegen dem Bundestrend – auf annähernd gleichem Niveau. Innerhalb des MINT-Berufsbereichs verlief die Entwicklung der Zahl der Neuabschlüsse nicht einheitlich: Einen Zuwachs verzeichnete sie bei den Fertigungsberufen, dagegen sank sie bei den Dienstleistungsberufen. Unter den gewählten MINT-Berufen gab es eindeutige Favoriten. Die mit Abstand gefragtesten Ausbildungsberufe waren im Jahr 2006 Kraftfahrzeugmechatronikerin/Kraftfahrzeugmechatroniker, Metallbauerin/Metallbauer und Industriemechanikerin/Industriemechaniker. Junge Frauen waren in der MINT-Ausbildung entschieden unterrepräsentiert. Der Frauenanteil bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen lag in 2006 bei durchschnittlich 8,4 Prozent. Problematisch ist, dass er sich gegenüber 1999 um 2 Prozentpunkte verringerte. Dagegen stieg die Zahl bei den Männern im Untersuchungszeitraum auf 35 an. Wie stellt sich die Situation angesichts des demografischen Wandels und dem damit drohenden Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt dar?