Tag: 28. Januar 2008

Flexible, aufbauende Ausbildungswege in der Berufsbildung

Prof. Eckart Severing votiert für eine größere Flexibilität in der beruflichen Bildung: Ausgehend von den Beratungen des „Innovationskreises Berufsbildung“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2006 einberief, wurden eine ganze Reihe von Vorschlägen zur Organisation der Berufsbildung vorgelegt. Die Frage der Integration von Benachteiligten wurde – zumindest in einige Vorschlägen – nicht ausgespart. Anders als andere Bereiche des Bildungssystems: blieb die Berufsbildung bis zum vergangenen Jahr von Strukturdebatten weitgehend verschont. Das lag vor allem daran, dass vor allem bei den Institutionen, denen die Regelung und Pflege der dualen Berufsausbildung anvertraut ist, das Urteil feststand, dass die Berufsausbildung in Deutschland im Kern ausgezeichnet funktioniere und höchstens vor der Ausbildung: bei der Ausbildungsreife der Schulabgänger, oder nach der Ausbildung: beim konjunkturell zeitweise eingeschränkten Fachkräftebedarf der Wirtschaft gravierende Probleme bestünden. Dieser Einschätzung folgend bezogen sich bildungspolitische Programme vor allem auf die temporäre Finanzierung von Übergangsmaßnahmen für unversorgte Ausbildungsaspiranten und auf Unterstützungsleistungen für und Appelle an potentielle Ausbildungsbetriebe. Diese These greift zu kurz: Daher gilt es, die Inhalte und Zertifikate des Übergangssystems so weit als möglich mit denen der betrieblichen Ausbildung kompatibel zu halten: nur so werden Brüche zwischen den Teilsystemen der Berufsbildung vermieden, die zu unproduktiv investierten öffentlichen Mitteln führen und die auf Seiten der Jugendlichen Maßnahmekarrieren und Resignation befördern.

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Arbeitskräftebedarf bis 2025

Analyse des IAB zum künftigen Arbeitskräftebedarf: Nach der neuen Langfristprojektion dürfte die Zahl der Erwerbstätigen von 2005 bis 2020 zunächst um gut 1,7 Mio. steigen und in den fünf Jahren danach – demographisch bedingt – um rund 0,5 Mio. abnehmen. Beschäftigungsgewinne deuten sich ausschließlich für Westdeutschland an. In Ostdeutschland dürfte sich der Beschäftigungsabbau nicht fortsetzen. Im Verarbeitenden Gewerbe wird Beschäftigung weiterhin massiv abgebaut. Im Dienst – leistungsgewerbe gibt es deutliche Beschäftigungsgewinne, insbesondere bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Bis 2025 könnte sich die Unterbeschäftigung in Deutschland halbieren. Dies gilt allerdings nur, wenn der künftige Arbeitskräftebedarf nicht nur quantitativ, sondern auch qualifikatorisch gedeckt werden kann.

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Unzureichende Integration von Zuwanderern kostet den Staat jährlich 16 Milliarden Euro

Ergebnis einer Studie des Büros für Arbeits- und Sozialpolitische Studien (BASS) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung: Die unzureichende Integration von Zuwanderern kostet den Staat jährlich schätzungsweise 16 Milliarden Euro. Durch mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende soziale Netzwerke und schlechte Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt gehen dem Staat Einkommenssteuern und Beiträge in der Renten- und Sozialversicherung verloren. Laut Untersuchung kostet die mangelnde Integration Bund und Länder jeweils 3,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die Kosten der Kommunen liegen bei 1,3 Milliarden Euro, die der Sozialversicherungen bei 7,8 Milliarden Euro. Während von den weniger integrierten Zuwanderern in Deutschland 16 Prozent arbeitslos sind, sind es bei den integrierten 11 Prozent. Hier unterscheiden sich die integrierten Zuwanderer wenig von der Gesamtbevölkerung. Zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsmarkt ist die Integration von Zuwanderern in anderen Lebensbereichen. Für Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind gute Sprachkompetenz und ein gutes Bildungsniveau unverzichtbar. Als eine weitere Variable wird in der Studie zudem soziales Engagement hinzugezogen.

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