‚Muttersprachliche Förderung erzeugt vielleicht Wellness, aber keine Fitness‘, so Expertenmeinung zur Förderung der Muttersprache

‚MUTTERSPRACHLICHE FÖRDERUNG ERZEUGT VIELLEICHT WELLNESS, ABER KEINE FITNESS‘ Expertenmeinung: Muttersprachliche Förderung ist wirkungslos Der Aktuelle Dienst der Katholischen Nachrichtenagentur meldet: “ Viele Integrationsprogramme sind nach Erkenntnissen prominenter Migrationsforscher wirkungslos. In einem … in Berlin vorgestellten Memorandum fordern sie, die Wirkung aufwändiger Programme systematisch zu überprüfen und die Mittel effektiver einzusetzen. Nach Auffassung des Mannheimer Soziologen Hartmut Esser kann … bei mehreren Ansätzen eine Wirksamkeit für Spracherwerb, Bildung und Integration in den Arbeitsmarkt nicht nachgewiesen werden. Dazu zählten die besondere Förderung muttersprachlicher Kompetenzen, zweisprachige Programme, staatlich verordnete Sprachkurse … Entscheidend ist laut Esser eine möglichst frühzeitige Förderung der deutschen Sprache – besonders in den Vor- und Grundschulen. „Eine muttersprachliche Förderung erzeugt vielleicht Wellness, aber keine Fitness“, fügte er hinzu. Entsprechende Angebote hätten allenfalls eine Placebo-Wirkung. Zugleich kritisierte Esser, dass die Mehrzahl der vorliegenden Studien „unbrauchbar“ sei, weil sie etwa keine Kontrollgruppen untersuchten oder wesentliche Faktoren ausblendeten. Für frühzeitige interkulturelle Kontakte Das Memorandum „Sprache – Migration – Integration“ wurde von der Arbeitsstelle „Interkulturelle Konflikte und gesellschaftliche Integration“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung vorgelegt. Zu den Unterzeichnern gehören außer Esser die Professoren Klaus J. Bade (Osnabrück), Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld), Amelie Mummendey (Jena) und Friedhelm Neidhardt (Berlin). Nach Ansicht der Autoren sollten hohe Konzentrationen von Migrantenkindern in Kindergärten und Schulen möglichst vermieden werden. In solchen Fällen verstärkten sich die Wirkungen schlechter Bedingungen wie mangelnde Deutschkenntnisse und niedrige Bildung im Elternhaus. Möglichst frühe „interethnische Kontakte“ könnten dagegen das zwanglose Lernen der Landessprache fördern.“ (KNA – 1979)

Quelle: Katholische Nachrichten Agentur, Aktueller Dienst Inland, 32/2006

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