DIAKONIEPRÄSIDENT LEGT AMT NIEDER “ Der Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jürgen Gohde (57), ist am Mittwoch zurückgetreten. Dies teilte der Vorsitzende des Diakonischen Rates, Kirchenpräsident Eberhard Cherdron, nach Beratungen des Gremiums in Berlin mit. Mit der Niederlegung seines Amtes reagiere Gohde auf die Auffassung des Diakonischen Rates, dass die Grundlagen für eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsgremium und dem Diakoniepräsidenten fehlten. Hintergrund des Rückzugs nach zwölfjähriger Amtszeit ist Unmut in dem Wohlfahrtsverband über eine im Mai von Gohde mitunterzeichnete ‚persönliche Erklärung‘. Darin hatte er sich gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden für Hartz-IV-Kürzungen ausgesprochen. Zahlreiche Diakonie-Landesverbände hatten mit Empörung auf Gohdes Position reagiert. In dem Schreiben an die Bundestags-Fraktionsvorsitzenden heißt es, Hartz-IV-Leistungen seien ‚auf die tatsächlich Bedürftigen‘ zu konzentrieren, um die ‚Besorgnis erregende Entwicklung‘ bei den Ausgaben zu bremsen. Dem epd sagte Kirchenpräsident Cherdron, Gohde sei nicht allein auf Grund der persönlichen Erklärung zu Hartz IV zurückgetreten. Vielmehr sei dieser Vorgang der Anlass für den Rückzug gewesen. Cherdron fügte hinzu: ‚Das Werk war schon lange in einer schwierigen Situation.‘ Nähere Angaben machte er nicht. Das Aufsichtsgremium habe sich weniger mit der inhaltlichen Position von Gohde befasst. Entscheidend seien ‚formale Fragen‘ gewesen. Der Diakoniepräsident hatte die ‚persönliche Erklärung‘ nicht in seinem Verband abgestimmt. Deshalb sei der Rat zu der Auffassung gelangt, dass die Grundlagen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr bestünden. “
http://www.epd.de
Quelle: http://www.epd.de/print/index_43387.htm