Forschungsprojekt und Fachtag Ausbildungspatenschaften: Begleitung benachteiligter Jugendlicher beim Übergang von der Schule ins Berufsleben

FORSCHUNGSPROJEKT AUSBILDUNGSPATENSCHAFTEN “ „Chancen und Rahmenbedingungen von Modellen für Ausbildungspatenschaften und ihre Bedeutung für die katholische Jugendsozialarbeit“ lautet der Titel des Forschungsprojekts der BAG KJS in Trägerschaft von IN VIA Mädchensozialarbeit Deutscher Verband, das aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes des Bundes gefördert wird. Umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben durch die Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle (SoWiFo) am Meinwerk-Institut in Paderborn. Zum Abschluss des Projekts fand am 22.11.2006 eine Fachtagung statt, auf der neben den Forschungsergebnissen auch drei konkrete Ausbildungspatenschaftsmodelle vorgestellt wurden. Zu Beginn des Fachtages betonte Frau Dr. Birgit Marx, die Institutsleiterin, ihre Freude über die große Resonanz auf das Forschungsprojekt und begrüßte die 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die als ehrenamtliche oder hauptberufliche Mitarbeiter/innen in Patenschaftsprojekten, Verbänden und anderen Organisationen den Weg aus dem gesamten Bundesgebiet nach Paderborn gefunden hatten. Im Anschluss daran stellte Frau Dr. Irmgard Weyrather, die projektverantwortliche Sozialwissenschaftlerin, einige grundsätzliche Gedanken zum Thema „Ausbildungspatenschaften“ vor. Im Fokus stand hierbei die Feststellung, dass gerade benachteiligte Jugendliche häufig kein tragfähiges soziales Netzwerk besitzen, in dem sie Unterstützung und Vorbilder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz finden. Ehrenamtlich übernommene Ausbildungspatenschaften bieten eine Ergänzung bzw. einen Ersatz dieser Netzwerke und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zu Chancengleichheit und Beteiligungsgerechtigkeit. Die erwachsenen Paten, die fest im Berufsleben stehen oder sich bereits im Ruhestand befinden, übernehmen hierbei eine Türöffnerfunktion für ihre jugendlichen „Patenkinder“ in Richtung potenzieller Ausbildungsbetriebe. In vielen Patenschaftsmodellen begleiten sie die Jugendlichen zudem auch während der Ausbildung, was zu einer Verringerung der Abbruchquote führt. Frau Dr. Weyrather hat zu Beginn des Forschungsprojektes durch Literatur- und Internetrecherchen sowie einen Aufruf in den Jugendsozialarbeit News 40 Patenschaftsprojekte in ganz Deutschland ausfindig machen können. Im Verlauf der Tagung wurden insgesamt drei Ausbildungspatenschaftsmodelle ausführlich vorgestellt. Hierbei handelte es sich um das Projekt „Jugend braucht Arbeit – �Spenden Sie Vitamin B.’“ in Trägerschaft von IN VIA Diözesanverband Freiburg und dem Caritasverband für die Stadt Freiburg, das Projekt „AsS – Arbeit/Ausbildung statt Stütze“ der Caritas Bruchsal und das Projekt „AusbildungsPatenschaften“ im Bistum Münster. Ehrenamtliche Arbeit braucht hauptberufliche Unterstützung In allen Projektpräsentationen wurde deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter/innen ist. Während die Pat/innen die konkreten Beziehungen zu den „Patenkindern“ gestalten und diese auf ihrem Weg begleiten, werden sie selbst zumeist von professionellen Sozialarbeiter/innen unterstützt. Diese befähigen die Pat/innen zur Übernahme ihrer Aufgaben, bilden sie fort und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Weiterhin koordinieren sie in der Regel das Gesamtprojekt und sorgen für dessen Finanzierung. Als besonders hilfreich hat es sich erwiesen, wenn die Erstgespräche mit potenziellen „Patenkindern“ von Sozialarbeiter/innen geführt werden. Durch die professionelle Anamnese kann sowohl die Eignung des Jugendlichen für die Aufnahme in das Projekt überprüft als auch weitergehende Hilfen bei speziellen Problemkonstellationen angeboten werden. Vernetzung der Einzelprojekte dringend notwendig Bundesweit gibt es seit Mitte der 90er Jahre eine Reihe von Ausbildungspatenschaftsprojekten, die in der Regel einen starken regionalen Bezug haben. Trotz der Unterschiedlichkeit der Modelle gibt es dennoch eine große Zahl gemeinsamer Themen, wie z.B. die Sicherstellung der Finanzierung sowie die Analyse der Wiksamkeit. Die Fachtagung in Paderborn war ein erster Schritt zur Vernetzung der Projekte, wobei die Verantwortlichen den großen Wunsch äußerten, den Netzwerkgedanken weiter zu forcieren. Weitergehende Information und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt sollen in Kürze veröffentlicht werden. Für weiterführende Informationen steht die Bundesgeschäftsstelle der BAG KJS gerne zur Verfügung. “ Andrea Redding (Referentin BAG KJS)

http://www.meinwerk.de

Quelle: BAG KJS

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