Gutachten ‚Berufliche Bildung in Deutschland‘

FACHKRÄFTEMANGEL UND VERTIEFUNG SOZIALER SPALTUNGEN – HERUASFORDERUNGEN FÜR DIE BERUFSBILDUNG Auch die berufliche Bildung muss sich den Herausforderungen der Wissensgesellschaft mit neuen Qualifikationen und Berufsfeldern stellen. Vor dem Hintergrund der Arbeitsmarktsituation und mit Blick auf jugendliche Risikogruppen ist sie zugleich ein wichtiges Instrument der präventiven Sozialpolitik. Die Studie von Martin Baethge, Heike Solga und Markus Wieck für das „Netzwerk Bildung“ setzt sich auf breiter Datenbasis mit langfristigen strukturellen Veränderungen im System der deutschen Berufsbildung auseinander, analysiert ihre Ursachen und stellt auf dieser Grundlage eine Reihe von Reformerfordernissen dar. Thematisiert wird insbesondere die Problematik der wachsenden Zahl von Jugendlichen, die sich in „Warteschleifen“ befinden, ohne Aussicht auf einen berufsqualifizierenden Abschluss. Auszüge aus der Studie: “ FACHKRÄFTEMANGEL UND VERTIEFUNG SOZIALER SPALTUNGEN – HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE BERUFSBILDUNG “ …3. ÜBERGÄNGE AUS ALLGEMEIN BILDENDEN SCHULEN IN DIE BERUFSBILDUNG – REGIONALE UND SOZIALE DISPARITÄTEN … In allen Bundesländern ist das Risiko von Jugendlichen, nach dem Verlassen der Schule statt einer vollwertigen Ausbildung (zunächst) Bildungsangebote des Übergangssystems zu besuchen, sehr hoch, allerdings auf unterschiedlichem Niveau. Diese Niveauunterschiede folgen weder dem Muster einer Ost-West- noch dem einer Nord-Süd-Differenzierung. Gleichwohl zeigt sich, dass trotz erheblicher Ausbildungsmarktprobleme die Neuzugänge ins Übergangssystem in den neuen Bundesländern durch einen hohen Anteil an vollwertigen schulischen und außerbetrieblichen Ausbildungen, die oft mit Hilfe öffentlicher Finanzierung betriebliche Ausbildungsplätze substituieren, vergleichsweise niedrig gehalten werden (können). Besonders gravierende Ausbildungsmarktprobleme gibt es in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hessen mit einem deutlich überproportionalen Umfang des Übergangssystems von über 40%. In Baden-Württemberg ist der hohe Anteil am Übergangssystem partiell dadurch zu erklären, dass ein Teil der Jugendlichen im ersten Ausbildungsjahr in einer einjährigen Berufsfachschule unterrichtet wird. … Die Entwicklung in den letzten fünf Jahren zeigt, dass sich die Chancen für Schulabgänger, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, in allen Bundesländern (mit Ausnahme von Mecklenburg- Vorpommern) weiter verschlechtert haben. …Auf Länderebene – insbesondere in den Flächenländern – werden positive und negative regionale Versorgungslagen im dualen System saldiert. Mit der Differenzierung nach Arbeits-Agentur-Bezirken wird im Vergleich der Situationen von 1995 und 2004 das Ausmaß der Zuspitzung der regionalen Ausbildungsmarktprobleme noch einmal deutlicher: Der Anteil der Arbeitsagenturbezirke mit einer ungünstigen Angebots-Nachfrage-Relation (<98 %) stieg um 53 Prozentpunkte von 14,6% (1995) auf 67,6% (2004). Besonders betroffen von dem Ausbildungsrückgang sind die handwerklichen Berufe in allen Ländern. … 3.3. UNGLEICHHEITEN ZWISCHEN DEUTSCHEN UND AUSLÄNDISCHEN JUGENDLICHEN … Mehr als ein Viertel der Bevölkerung im Alter von unter 25 Jahren hat einen Migrationshintergrund (27 %). … In der Langzeitentwicklung der Bildungsbeteiligung von jugendlichen Ausländern an der dualen Berufsausbildung zeigt sich zweierlei: (1) ein starker Rückgang ihres Anteils an der Gesamtauszubildendenzahl und (2) ihre sehr ungleichen Zugangschancen zu unterschiedlichen Ausbildungsbereichen. Ihre Ausbildungschancen im Handwerk, in dem sie in den 1980er Jahren eine relativ starke Position hatten, und in der Industrie schwinden, während sie in den »kleinen« Ausbildungsbereichen - wie den Freien Berufen, der Hauswirtschaft und dem Öffentlichen Dienst - ihre Anteile (bisher) in etwa halten können. ... Zum anderen ist es auch dem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko ihrer Eltern in diesen Sektoren, in denen sie traditionell beschäftigt waren, und den damit verbundenen Verlusten an Netzwerkressourcen in ihrem familialen Umfeld geschuldet. Im Ergebnis sind ausländische Jugendliche im vollqualifizierenden (dualen und schulischen) Berufsbildungssystem deutlich unter-, im Übergangssystem hingegen stark überrepräsentiert. … 3.4. GESCHLECHTSSPEZIFISCHE DISPARITÄTEN - DAS »ELEND DER JUNGEN MÄNNER« … eine vollkommen neue Richtung geschlechtstypischer Ungleichheit im beruflichen Bildungssystem, nämlich in einer massiven Benachteiligung von jungen Männern: Männliche Jugendliche mit niedrigen Schulabschlüssen gehören zur Hauptverlierergruppe der dargestellten Entwicklungen. … Mit den im Folgenden genauer ausgewiesenen geschlechtsspezifischen Disparitäten hat sich damit mehr oder weniger unbemerkt eine Konstellation herausgebildet, die gegen den traditionellen öffentlichen Geschlechter-Diskurs verläuft. Wichtige Gründe für diese neuartigen Disparitäten sind die höheren Schulabschlüsse der Mädchen sowie der unterschiedliche Einfluss von Marktveränderungen im dualen System, in dem insbesondere die von jungen Männern mit niedrigem Vorbildungsniveau bevorzugten handwerklichen Berufe einen starken Rückgang der Ausbildungsplätze zu verzeichnen haben. Dieses »neue Elend der männlichen Jugendlichen« -gepaart mit der Persistenz des traditionellen Rollenbilds des »Familienernährers« - stellt dementsprechend keine nur vorübergehende Erscheinung dar, sondern ein (bildungs- und sozialpolitisch hochdringliches Problem, dass sich - ohne gezielte Interventionen - zukünftig eher noch weiter verschärfen dürfte. Dafür sprechen u. a. die sich fortsetzenden Verschiebungen in der Beschäftigungsstruktur im Gefolge des Wandels von einer Produktions- zu einer Dienstleistungsökonomie - verbunden mit einem anhaltenden Rückgang der eher »männertypischen bzw. -intensiven« Ausbildungsfelder der gewerblichtechnischen Berufe. … Diese Geschlechterdisparitäten existieren für deutsche,und ausländische Jugendliche gleichermaßen. Fast 200.000 oder drei Viertel der Jungen im Übergangssystem sind Hauptschüler ohne (ca. 88.000) und mit Hauptschulabschluss (110.700), während die gleichen Bildungsgruppen bei den Frauen 130.000 Jugendliche im Übergangssystem ausmachen. … Die Benachteiligung junger Männer in der Berufsbildung ist insofern auch ein Folge der »Umkehrung« der Unterschiede im schulischen Bildungsniveau zwischen Mädchen und Jungen in den letzten Jahrzehnten. … hat sich die - in der Vergangenheit - als Nachteil für junge Frauen thematisierte Beteiligung v. a. in vollzeitschulischen statt dualen Ausbildungen in einen Vorteil für junge Frauen verwandelt. Diese schulischen Ausbildungen verschaffen ihnen hinsichtlich eines Ausbildungsplatzes eine größere Konjunkturunabhängigkeit, so dass junge Frauen heute insgesamt deutlich häufiger in der regulären Ausbildung zu finden sind als junge Männer. Insbesondere in Ländern mit einer … deutlich höheren Teilnahme von Frauen im Schulberufssystem ist der Anteil der Frauen im Übergangssystem geringer als der Männeranteil. Dazu gehören vor allem Bayern und ausnahmslos die neuen Bundesländer. Dass es sich zugleich um jene Bundesländer handelt, in denen der Anteil des Übergangssystems insgesamt relativ gering ist, spricht dafür, dass hier besonders durch den Übergang von Frauen ins Schulberufssystem geringe Anteile im Übergangssystem erreicht wurden. 3.5. ZUR WIRKSAMKEIT DES (BA-GEFÖRDERTEN) ÜBERGANGSSYSTEMS Das steigende Gewicht des Übergangssystems in der beruflichen Bildung zwingt die Frage auf, welche Wirkungen es für die Bildungsverläufe der Jugendlichen und für die Entwicklung der Humanressourcen zeitigt. Die Effekte der Maßnahmen und Programme des Übergangssystems im Hinblick darauf, ob es sich um ein »Chancenverbesserungssystem«, um »Warte-schleifen« (bis zur Ausbildung) oder den Einstieg in Maßnahmenkarrieren handelt, sind weitgehend unbekannt. Dies ist einerseits der großen Unübersichtlichkeit des Übergangssystems in Bezug auf Bildungsangebote, Zielgruppen, Träger, Zuständigkeiten und Qualifizierungsziele geschuldet sowie andererseits dem Fehlen systematischer Evaluationen auf Basis von Längsschnittdaten. Insofern ist man für die schulischen Bildungsgänge im Übergangssystem (wie das Berufsvorbereitungsjahr/BVJ und das Berufsgrundbildungsjahr/ BGJ) auf Proxy-Berechnungen und für die anderen Bildungsangebote im Übergangssystem auf Stichprobenuntersuchungen für einzelne Maßnahmetypen angewiesen. … 6.3. ZUR EUROPÄISIERUNG VON ARBEITS- UND AUSBILDUNGSMÄRKTEN Es sind zwei inhaltlich zusammenhängende Sachverhalte, die es bei der zunehmenden Internationalisierung der Arbeits- und Ausbildungsmärkte in den Blick zu nehmen gilt: die fachliche Vorbereitung von Jugendlichen darauf, sich auf internationalen Arbeitsmärkten bewegen zu können, und die strukturelle Gleichstellung von Abschlüssen des deutschen Berufsbildungssystems mit den Zertifikaten anderer europäischer Staaten, die die grenzüberschreitende Arbeitskräftemobilität für die Absolventen deutscher Ausbildungseinrichtungen erleichtert. Der erste Sachverhalt betrifft vor allem die didaktische Gestaltung der Berufsbildung … Der zweite Sachverhalt stellt das deutsche Ausbildungssystem mit seiner Fundierung im Berufsprinzip vor eine sehr viel grundlegendere Herausforderung. Sie wird aktualisiert durch die Bestrebungen der Europäischen Kommission, Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den Abschlüssen in den Berufsbildungssystemen der Mitgliedsstaaten herzustellen und eine Harmonisierung des europäischen Ausbildungsraumes herbeizuführen. Hierzu sind im Rahmen des »Kopenhagen-Prozesses« ein »europäischer Qualifikationsrahmen (EQR)« und ein europäisches Leistungspunktesystem (ECVET) als Orientierungsperspektiven für die Diskussionen in der EU und in den einzelnen Mitgliedsstaaten entwickelt worden. Der EQR ist nicht auf die berufliche Erstausbildung auf der mittleren Ebene begrenzt, sondern wird von den Verantwortlichen als Orientierungsrahmen für lebenslanges Lernen verstanden … Im Gegensatz zum deutschen Berufsbildungssystem, das auf ganzheitliche Berufsbilder ausgerichtet ist, ist der EQR konsequent Outcom-orientiert und stellt schwerpunktmäßig auf Wissensbestände ab. Um ihn in ein Leistungspunktesystem (ECVET) umsetzen zu können, erscheint es unabdingbar, die Lern- und Ausbildungssequenzen zu modularisieren. Nur so lässt sich auch eine Flexibilisierung und Kombination von Aus- und Weiterbildung im Sinne lebenslangen Lernens erreichen. … Eine Umstrukturierung der Berufsausbildung in Module muss aber nicht das Berufsprinzip, das heute für die Gestaltung der Ausbildung maßgebend ist, aufheben, wie vielfach befürchtet wird. Eine solche Modularisierung erscheint auch unter Beibehaltung der Berufsorientierung der Ausbildung möglich. Aber sie setzt eine ähnliche Anstrengung wie bei der Neuordnung der Berufe voraus. Denn es ist nicht damit getan, Reißbrettmodule zu konstruieren, sondern die Ausbildungswirklichkeit in Betrieben und Schulen darauf umzustellen. Dies ist nicht zuletzt deswegen schwierig, weil die EQR-Systematik stark auf Wissensdimensionen abstellt, das deutsche Ausbildungssystem jedoch den fachpraktischen Kompetenzen den Vorrang einräumt. … Will man die Stärken der Berufsbezogenheit nicht aufgeben, zugleich aber ihre Schwächen hinsichtlich systemischer Durchlässigkeit und individueller Bildungsmobilität verringern, so sollte man eine Strategie »eingebetteter Modularisierung« als deutsche Variante des EQR verfolgen. Eingebettete Modularisierung meint, dass Ausbildungsmodule/Bausteine im Rahmen von und mit Bezug auf übergreifende Berufsbilder bzw. Berufsfelder konstruiert werden sollten, und zwar eher in »großkalibrigen« Einheiten als in »kleinteiligen« Fragmenten. In solch einer Einbettung erhielten die Bausteine/Module auch für die Jugendlichen eine motivationsförderne Sinnperspektive. Die Berufsbezogenheit der Modularisierung muss dabei nicht das ganze Feld der heute 300 bis 400 Ausbildungsberufe abdecken. Es spricht vieles dafür, die Gelegenheit zu einer Bereinigung und Konzentration der Berufssystematik zu nutzen. Die didaktische Konstruktionsarbeit bildet die eine, die leichter lösbare Seite. Die andere und sehr viel schwierigere Seite besteht unseres Erachtens darin, dass das Steuerungsmodell des deutschen Berufsbildungssystems mit seinen vielfältigen zersplitterten Kompetenzen auf dem Prüfstand steht. Hierzu zählt das Verhältnis von betrieblichen und schulischen Ausbildungsteilen, das Prüfungswesen, die Rolle der Kammern und der korporatistischen Governance, einschließlich der Finanzierung. … 6.4. PERSPEKTIVEN EINER (BERUFS-)BILDUNGS-REFORM … Die in diesem Gutachten eingenommene Betrachtungsperspektive, die Entwicklung der Berufsbildung … nicht nur für sich, sondern auch in ihren Bezügen zum Bildungssystem insgesamt zu analysieren, bedeutet weder, das System der Allgemeinbildung der Berufsbildung überzuordnen, noch für eine schulische Organisation der Berufsbildung zu plädieren oder die duale Berufsausbildung mit ihrer ganzheitlichen Orientierung am Berufskonzept für überholt zu erklären. Sie besitzt immer noch Stärken, von denen die Organisation des allgemein bildenden Schulwesens viel lernen kann. Der Betrachtungsperspektive liegt aber die Überzeugung zu Grunde, dass unter den Bedingungen einer »Wissensgesellschaft« auch die Berufsbildung den Zielen dient, die für Bildungsinstitutionen generell Gültigkeit beanspruchen können, und dass sich die Probleme lösen lassen. Allerdings ist nach Lösungen im Rahmen des Gesamtsystems Bildung zu suchen. … Wir haben die aufgezeigten Strukturprobleme des Berufsbildungssystems in der Perspektive zugespitzt, dass die Lösung der Gegensätze zwischen den gebündelten und berechtigten einzelwirtschaftlichen Qualifikationsinteressen und dem gesamtwirtschaftlichen und -gesellschaftlichen Erfordernis nach mehr hochqualifizierten Arbeitskräften sowie besserer Bildungsmobilität im Sinne individueller Lernkompetenz und systemischer Durchlässigkeit die zentrale Aufgaben für die Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems ist. Diese Aufgabe kann nicht im Berufsbildungssystem allein gelöst werden. Allein schon für die Verbesserung von individueller Lernkompetenz und systemischer Durchlässigkeit sind gleichzeitig Veränderungen im allgemein bildenden Schul- und Hochschulsystem erforderlich. Ohne eine Flexibilisierung der institutionellen Ordnungen aller einzelnen Bildungsbereiche ist diese Aufgabe nicht zu bewältigen. … Abgesehen von den Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsstellenmarkt sind die Probleme des Übergangs in die Berufsausbildung nicht ohne eine Reorganisation der Sekundarstufe I des allgemein bildenden Schulwesens zu lösen. Die organisatorische Zusammenlegung der bisher institutionell getrennten Bereiche von Haupt- und Realschule und gymnasialer Mittelstufe sowie der Ausbau von Ganztagsschulen sind dabei wichtige, aber nur erste Schritte. Man muss weiterführend vor allem der Frage nachgehen, was an der Didaktik und Methodik des Unterrichts der starken Bildungsbenachteiligung der Jungen Vorschub leistet und wie die Bildungsbeteiligung der Kinder aus eher bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund gesteigert werden kann. Beide Fragen verweisen vor allem auf die innere Gestaltung der schulischen Lernprozesse. … Die Erhöhung der horizontalen Mobilität zwischen Berufsfeldern und der vertikalen Mobilität zwischen unterschiedlichen Ausbildungsstufen - sowohl vom Übergangs- ins voll qualifizierende Berufsbildungssystem als auch von dort in anschließende Weiterbildungs- und Bildungsgänge - setzt u. E. eine neue Systematik der beruflichen Curricula voraus. In der Diskussion sind zum einen die Schaffung flexibler Grundberufe und eine Modularisierung der Berufsbildung. Erstere hat die KMK kritisch angemahnt, und sich gegen die Praxis ausgesprochen, immer neue spezielle Berufsbilder zu entwerfen. … Erst in einer nach Modulen oder Bausteinen gegliederten Ausbildung lassen sich berufsvorbereitende Leistungen des Übergangssystems an das Berufsbildungssystem anschlussfähig und anrechenbar machen. … Durch die Verbindung von struktureller (Modularisierung) und inhaltlicher Neugestaltung der Ausbildung kann man sich auf der einen Seite die Schaffung neuer Ausbildungskapazitäten, vor allem im vollzeitschulischen Bereich, versprechen, darf aber auf der anderen Seite nicht übersehen, dass durch sie auch Ausbildungsplätze, vor allem im kleinbetrieblichen Bereich, gefährdet werden könnten. Will man in einer Langfristperspektive nicht das duale Berufsbildungs- durch ein Schulmodell ersetzen, wird es wesentlich darauf ankommen, bei vollzeitschulischen Ausbildungsgängen die betrieblich-praktischen Unterweisungsphasen sicherzustellen und den (Klein-)Betrieben Bedingungen für eine Erweiterung der berufsübergreifenden Lernbedingungen zu schaffen. Was bis hierher wie ein harmloses Gedankenspiel der Konstruktion neuer Berufsbildungscurricula und -arrangements klingt, ist in der Realität eine hoch politische Angelegenheit, die das ganze Steuerungssystem der Berufsbildung zur Disposition stellt. " Die Studie steht über angegebenen Link in der Digitalen Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Verfügung. Zur Ergänzung der Kapitel 6.3 'Zur Europäisierung von Arbeits- und Ausbildungsmärkten' und 6.4. 'Perspektiven einer (Berufs-)Bildungsreform' empfehlen wir Ihnen die Studie von Euler/Serving 'Flexible Ausbildungswege in der Berufsbildung' 2006. Auszüge der Studie wurden in den Jugendsozialarbeit News am 9.10.2006 veröffentlicht und sind für Sie im Archiv bereit gestellt. Das für den Innovationskres berufliche Bildung angefertigte Gutachten entspricht der Richtung der in hier vorliegender Arbeit beschriebenen 'eingebetteten Modularisierung'. http://library.fes.de/library/fr-digbib.html
http://www.fes.de/kreise/nw_bild.htm

Quelle: http://www.fes.de

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