Reform der beruflichen Bildung

VORSCHLÄGE ZUR REFORM DER BERUFLICHE BILDUNG AUS DEM INNOVATIONSKREIS BERUFLICHE BILDUNG Auszüge aus der Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE: “ Vorbemerkung der Fragesteller Am 17. Januar 2007 fand eine weitere Sitzung des von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, eingerichteten Innovationskreises Berufliche Bildung statt. Im Anschluss an die Sitzung äußerte die Ministerin in der Presse, dass sie bis Mitte diesen Jahres konkrete Vorschläge für eine Reform der Berufsausbildung vorlegen möchte. Es ist zu vermuten, dass sie sich dabei an den Vorschlägen des von ihr in Auftrag gegebenen Gutachtens, das bereits im letzten Jahr von Euler und Severing vorgelegt wurde, orientieren wird. Das Gutachten sieht vor, die berufliche Erstausbildung in Form von Ausbildungsbausteinen zu strukturieren. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat im Anschluss an die Sitzung des Innovationskreises Vorschläge zur Neugestaltung der beruflichen Bildung vorgestellt. Demnach solle die Ausbildung in eine Grundbildungsphase und eine Spezialisierungsphase unterteilt werden. Sowohl die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, als auch der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, hätten für diese Vorschläge ihre grundsätzliche Zustimmung signalisiert. Die Bundesjugendkonferenz der IG Metall hat sich am 27./28. Januar 2007 deutlich ablehnend zur Modulausbildung geäußert. 1. Welche Themen standen bei der Sitzung des Innovationskreises Berufliche Bildung am 17. Januar 2007 auf der Tagesordnung? b) Welche Ergebnisse wurden erzielt? In der angesprochenen Sitzung des Innovationskreises wurden schwerpunktmäßig die Themenfelder „Altbewerber/innen“, „Konzeption Ausbildungsbausteine/ Flexibilisierung“ sowie „Übergangs-management“ behandelt. Hinsichtlich der Themenbereiche „Altbewerber“ und „Konzeption Ausbildungsbausteine/Flexibilisierung“ werden die Ergebnisse in eine Gesamtkonzeption einfließen, … 2. a) Welche Vorschläge wurden bei der Sitzung zur Unterstützung so genannter Altbewerberinnen und Altbewerber auf dem Ausbildungsstellenmarkt diskutiert? b) Welches weitere Verfahren wurde hierzu festgehalten? … Die Analyse hat insbesondere aufgezeigt, dass es nicht ein Instrument zur Verbesserung der Marktsituation der Personengruppe der Altbewerber/innen gibt, sondern dass differenzierte Ansätze zur effektiven und effizienten Förderung dieser heterogenen Bewerbergruppe identifiziert werden müssen. Auf dieser Grundlage wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Bei der jetzt anstehenden Ausarbeitung erfolgt eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Bundesressorts, … 3. Mit welchen Argumenten wurde in dem Gutachten von Euler/Severing dargestellter Vorschlag zur Strukturierung der beruflichen Bildung durch Ausbildungsbausteine bewertet? Bei der Diskussion der von den Professoren Euler und Severing vorgelegten Expertise ging es nicht um eine „eins zu eins“-Umsetzung eines der beiden in der Expertise skizzierten Modelle. Vielmehr bildeten die Expertise und die dort beinhalteten Grundelemente im Wesentlichen eine Diskussionsgrundlage für die Beratungen des Innovationskreises. Die Bundesregierung hält dabei am Berufskonzept fest. Das Element der Ausbildungsbausteine kann aber einen interessanten Ansatz darstellen, insbesondere neue Chancen und Optionen für Jugendliche zu eröffnen, die sich derzeit in alternativen Qualifizierungsformen zur eigentlich angestrebten betrieblichen Berufsausbildung im dualen System befinden. …. 5. Werden sich die von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, angekündigten Vorschläge zur Reform der beruflichen Bildung an den Vorschlägen des Gutachtens von Euler/Severing orientieren? Die Anregungen des genannten Gutachtens enthalten eine Reihe von interessanten Ansätzen und Aspekten, die in die weitere Ausarbeitung eines Gesamtpakets einfließen werden. … 7. Wie bewerten die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, und der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, die Vorschläge des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zur Reform der beruflichen Bildung? Aus Sicht beider Ministerien ist der Vorschlag des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ein wichtiger Impuls für die Reform der beruflichen Bildung, der noch zu konkretisieren und zu prüfen ist. 8. Setzt sich die Bundesregierung zum Ziel, zukünftig ein auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen (nach der Definition des Bundesverfassungsgerichtes) bereitzustellen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, bis wann und auf welchemWege soll dieses Ziel erreicht werden? Ziel der Bundesregierung wie auch der Partner des Ausbildungspaktes ist, dass jeder junge Mensch, der ausbildungswillig und ausbildungsfähig ist, auch tatsächlich ein Ausbildungs- oder Qualifizierungsangebot erhält. So unterstützt die Bundesregierung mit einer Reihe von Fördermaßnahmen und -programmen flankierend die Anstrengungen der Wirtschaft, ein quantitativ und qualitativ adäquates Ausbildungs- und Qualifizierungsangebot sicherzustellen. “

http://dip.bundestag.de/parfors/parfors.htm

Quelle: Drucksache Nr. 16/4355 des Deutschen Bundestages

Dokumente: 1604355_Reform_Berufliche_Bildung.pdf

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