Alkohol und Drogenkonsum bei Auszubildenden und jungen Berufstätigen

EXPLORATIVE STUDIE “ Suchtprobleme – Alkohol oder illegaler Drogenkonsum – spielen in der Arbeitswelt eine größere Rolle als angenommen. Eine besondere Problemgruppe bei der Betrachtung von Suchtproblemen sind Jugendliche und junge Erwachsene. Dies gilt insbesondere angesichts aktueller Trends, wie dem so genannten ‚Binge drinking‘, dem gezielten Rauschtrinken, oder dem Mischkonsum in der ‚Party-Szene‘, den ‚Designerdrogen‘ oder den Alkopops. Neben gesundheitlichen und sozialen Problemen bringt Drogenkonsum zahlreiche weitere direkte und indirekte Belastungen mit sich. Dazu gehören Probleme am Arbeitsplatz oder bei Jugendlichen Schul- und Ausbildungsversagen. Auch die Entwicklung des künftig benötigten Fachkräftepotentials ist durch Alkohol- und illegalen Drogenkonsum gefährdet. Denn zusätzlich zur prognostizierten demografischen Entwicklung gefährdet einerseits eine hohe Quote von Ausbildungsabbrechern die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl an Nachwuchsfachkräften, andererseits bedeutet Alkohol- und illegaler Drogenkonsum eine Verschwendung des existierenden Fachkräftepotenzials, was sich durch Fehlzeiten, mangelndes berufliches Engagement, Leistungseinbußen und Prüfungsversagen, Gefährdung der Arbeitssicherheit und ähnliches manifestiert. Ulrich Degen, Werner Gerwin, Dr. Ernst Ross haben für as Bundesinstitut für Berufsbildung hat im Zusammenhang mit der Analyse von Ausbildungs- und Berufsverläufen eine explorative Studie zum Zusammenhang von Alkohol- und illegalem Drogenkonsum und Ausbildungsschwierigkeiten bzw. Schwierigkeiten im beruflichen Umfeld durchgeführt. * Kernaussagen / Ergebnisse Alkoholkonsum und der Konsum illegaler Drogen bei Auszubildenden und jungen Berufstätigen ist ein relevantes, ernst zu nehmendes Thema in den Betrieben. Es ist berechtigt, dem Phänomen Alkohol- und illegaler Drogenkonsum in der Ausbildung und bei jungen Fachkräften intensiver nachzugehen. Die Mehrzahl der Befragten schätzt (18 von 58 Nennungen), dass bei mehr als zehn Prozent der jungen Mitarbeiter ein regelmäßiger Alkoholkonsum vorliegt – wobei die Schätzungen bis zu 70% gehen. Ähnlich viele (15) Befragte schätzen immerhin noch bis zu zehn Prozent der jungen Mitarbeiter als regelmäßige Alkoholkonsumenten ein deutlich weniger (11) schätzen bis zu fünf Prozent als solche ein. Nicht wenige (14) Befragte sprechen von ‚Ausnahmen‘. Vom regelmäßigen Konsum illegaler Drogen sind nach Einschätzung der größten Zahl der Experten nur Ausnahmen betroffen. Nicht ganz so viele Experten sind der Ansicht, dass bis zu fünf Prozent der jungen Mitarbeiter regelmäßig illegale Drogen konsumieren zehn Experten schätzen den Anteil auf bis zu zehn Prozent ein und weniger als die Hälfte der Experten schätzten ihn noch höher ein, wobei in Ausnahmefällen Angaben bis zu 50 Prozent gemacht werden. Allerdings ist auch bemerkenswert, dass ein relativ großer Teil der Befragten nicht weiß, ob von den Jugendlichen regelmäßig illegale Drogen konsumiert werden. … Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Häufigkeit und Verbreitung des Konsums von Alkohol und illegalen Drogen von den Befragten aus dem Ausbildungsbereich tendenziell als geringer eingeschätzt werden als von Befragten, die in der Sozial- und Gesundheitsberatung der Betriebe tätig sind, obwohl auch Ausbilder oder Ausbildungsleiter teilweise ein drastisches Bild der Situation zeichnen. Stellvertretend dafür steht die Aussage eines Ausbildungsleiters: ‚Alkohol- und illegaler Drogenkonsum sind auch unter Auszubildenden ein großes Problem. Wer das abstreitet, kennt seine Auszubildenden nicht.‘ Aber das Problem wird offensichtlich von denjenigen, deren Aufgabe in der Sozial- und Gesundheitsberatung die Regelung von Problemfällen ist, als gravierender eingeschätzt bzw. deutlicher wahrgenommen. Die Studie hat noch zahlreiche weitere Ergebnisse z.B. zu den Auswirkungen des Alkohol- und illegalen Drogenkonsums auf Fehlzeiten, Arbeitsqualität, Arbeitssicherheit u.a., sowie zu den von den Betrieben getroffenen Maßnahmen und den im Problemfall eingreifenden Mitarbeitern erbracht. Ebenso konnten die Befragten sich zu Maßnahmen im Umgang mit der Problematik äußern. Sehr häufig wurden dabei Aufklärung, Fortbildung, Seminare für Vorgesetzte zum besseren Umgang mit dem Problem, aber auch ein konsequentes Verhalten der Vorgesetzten genannt. Nicht zuletzt denken die Befragten aber auch daran, dass es wichtig ist, den jungen Menschen einen Lebenssinn zu geben, ihnen Perspektiven zu eröffnen, sie zu fördern und ihnen Verantwortung zu übertragen. “ Die Ergebnisse des BIBB-Forschungsprojekts ‚Suchtprävention und Qualifizierung‘ sind auf einer CD-ROM zusammengefasst. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellt die CD-ROM über den Partnerverlag Christiani kostenlos zur Verfügung. Christiani GmbH & Co. KG Technisches Institut für Aus- und Weiterbildung in Konstanz Tel: 07531 – 5801-26 E-Mail: info@christiani.de

http://www.bibb.de/de/23581.htm
http://www.christiani.de

Quelle: Bibb und bildungsklick.de

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