Prävention statt Resignation – eine Projektvorstellung

Das Vertrauensnetzwerk Schule – Beruf Fürth verbessert die Ausbildungschancen von Hauptschülern und Hauptschülerinnen mit fünf verschiedenen Ansätze “ Der Übergang von der Schule in das Berufsleben funktioniert nicht mehr so selbstverständlich wie früher: Zum einen sind wir immer noch mit der anhaltenden Misere auf dem Ausbildungsstellenmarkt konfrontiert, zum anderen spielt aber auch eine nicht geringe Anzahl „weicher“ Faktoren wie Berufsorientierung und -vorbereitung, Ausbildungsreife, Sekundärtugenden oder Ausbildungsabbrüche eine Rolle. Es wird immer wieder berichtet, dass viele Betriebe bereit sind, weiter oder zusätzlich auszubilden, aber keine passenden Bewerber/innen finden. Andere (z. B. Bäcker, Metzger oder Gleisbauer) suchen händeringend Auszubildende, erscheinen aber für viele Jugendliche nicht attraktiv. Oftmals schließt ebenso die Orientierungslosigkeit, welche bei vielen Jugendlichen und auch deren Eltern herrscht, eine realistische Berufsorientierung nahezu aus, häufig werden Berufe angestrebt, die mit den schulischen Voraussetzungen der Jugendlichen nicht erreichbar sind. Diese Miss-Match-Situationen sind zu einem gewissen Teil prägend für die problematische Lage am Ausbildungsmarkt und werden diese wohl auch noch charakterisieren, wenn die rechnerische Lücke zwischen offenen Lehrstellen und Bewerbern aufgrund rückläufiger Geburtenzahlen kleiner wird. Es gilt daher, neue und intensivere Formen des Übergangsmanagements zu entwickeln, die auch unabhängig von Lehrplänen und der Situation auf dem Lehrstellenmarkt greifen. Schülerinnen und Schüler können zwar schon auf vielfältige Informations- und Beratungsangebote von Schulen und der Arbeitsagentur zurückgreifen, aber „in Anbetracht der zahllosen Informationsquellen zum Thema Berufsorientierung verwundert es nicht, dass von den Jugendlichen weniger ein Mangel an Informationen zur Berufswahl beklagt wird als vielmehr die individuelle Schwierigkeit, sich in diesem Informationsdschungel zurechtzufinden […]“. Dies bedeutet, dass Jugendliche in stärkerem Ausmaß individuell und intensiv bei der realistischen Berufsorientierung und –findung unterstützt werden müssen – insbesondere gilt dies für benachteiligte Gruppen, zu denen oftmals auch Hauptschüler/innen zählen. Das Projekt „Vertrauensnetzwerk Schule – Beruf“ möchte durch seine Arbeit eben diesen Herausforderungen begegnen und einen innovativen Beitrag zur Überwindung der Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration von Hauptschülern und Hauptschülerinnen in der Stadt Fürth leisten. Hierbei wird auf zwei Ebenen angesetzt. Das Netzwerkmanagement Zum einen fungiert die Projektleitung als Netzwerkmanagement und treibt die thematische Vernetzung relevanter Akteure (Schulen, Unternehmen und Kammern, Arbeitsagentur, Politik und Verwaltung, städtische und freie Bildungseinrichtungen etc.) in der Stadt voran. Durch neue Kooperationsformen und inhaltliche Ideen wird an dem Ziel, v. a. Hauptschüler/innen auf dem Weg von der Schule in den Beruf stärker und individueller als bisher zu unterstützen, gearbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Die Jugendlichen sollen schon in den letzten Schuljahren passende Orientierungs- und Hilfsangebote erhalten und nicht erst, wenn es nach der Schule womöglich zu spät ist. … Die Praxismodule Auf der anderen Ebene arbeiten die fünf Praxismodule, die durch das Projekt gefördert und in Kooperation mit vier externen Kernpartnern durchgeführt werden. Die Module leisten Basisarbeit im direkten Kontakt mit den Zielgruppen und zeigen beispielhaft, was im Übergangsmanagement mit und für Hauptschüler/ innen getan werden kann. Die Praxismodule im Einzelnen sind: 1. Der Fürther Berufswahlpass … 2. Check Out“ – Vertiefte Berufsorientierung … 3. Bildungspaten … 4. Medienkompetenz – Bildungsorientierung durch die Hintertür … 5. Eltern- und Multiplikatorenarbeit … Ausblick Die berufliche Orientierung ist eine Kernaufgabe der Schule, v. a. der Schulen, die direkt in eine Berufsausbildung führen. … Das Angebot an Lehrstellen wird immer wieder schwanken, z. Zt. zeichnet sich eine positive Entwicklung ab, die aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass die Betriebe auch weiterhin Probleme haben werden, immer geeignete Bewerber zu finden. Die Miss-Match-Verhältnisse werden künftig eher zu- als abnehmen. Es wird daher auch in Zukunft darauf ankommen, dass die Schulen sich mit verschiedenen externen Partnern vernetzen, um ihren Schülern und Schülerinnen einen möglichst individuellen Weg in das Berufsleben aufzuzeigen. … aber ohne individuelle Hilfsangebote, die sowohl auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Jugendlichen als auch auf lokale und regionale Gegebenheiten Rücksicht nehmen, wird es nicht gehen. … Das „Vertrauensnetzwerk Schule-Beruf“ ist ein Projekt des Bayerischen Volkshochschulverbandes und der Volkshochschule Fürth, das durch Mittel des ESF-Ziel-2 … über das Bayerische Kultusministerium gefördert wird. … “ Autoren: Veit Bronnenmeyer und Anja Lorenz Kontakt: Vertrauensnetzwerk Schule-Beruf VHS Fürth Hirschenstr. 27-29 90762 Fürth http://www.vertrauensnetzwerk.de/ Ansprechpartner: Veit Bronnenmeyer E-Mail: veit.bronnenmeyer@fuerth.de

http://www.vertrauensnetzwerk.de

Quelle: http://www.forum-bildung.de

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