Teilhabe für Kinder und Jugendliche: Die Leipzig Charta fordert eine integrierte Stadtentwicklung

STADTENTWICKLUNG IST SOZIALPOLITIK. Und städtische Sozialpolitik ist sozialraumorientierte Kinder- und Jugendpolitik. Sagen die Minister für Stadtentwicklung in Europa. “ Im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft hat Deutschland einen breiten europäischen Diskussionsprozess über die Qualitäten und Perspektiven der europäischen Städte angeregt. Die Diskussion knüpfte an die Beschlüsse des Europäischen Rates zur nachhaltigen Entwicklung an und bezog sie konkret auf die räumliche Entwicklung von Stadtquartieren, Städten und Regionen. Bei einem Informellen Treffen in Leipzig zur Stadtentwicklung und zum territorialen Zusammenhalt verabschiedeten die zuständigen europäischen Ministerinnen und Minister eine Charta, die vor allem mehr politische Aufmerksamkeit für benachteiligte Stadtquartiere und eine ‚integrierte Stadtentwicklung als Erfolgsbedingung einer nachhaltigen Stadt‘ betont. Unter ‚integrierter Stadtentwicklung‘ ist eine ‚gleichzeitige und gerechte Berücksichtigung der für die Entwicklung von Städten relevante Belange und Interessen‘ gemeint. Zentral für eine solche Entwicklung sind ‚ganzheitliche Strategien und abgestimmtes Handeln aller am Prozess beteiligten Personen und Institutionen – auch über die Grenzen der einzelnen Städte und Gemeinden hinaus‘. Wenn Stadtpolitik, wie es heißt, ‚einen Beitrag für die Bürgerinnen und Bürger Europas leisten (muss), damit Europa von allen Bürgerinnen und Bürgern positiv in ihren unmittelbaren Lebensumständen vor Ort wahrgenommen wird‘, dann ist deren Beteiligung ein wesentlicher Faktor. Das gilt aus Sicht der MinisterInnen auch für Kinder und Jugendliche. So soll im Rahmen der Maßnahmen für benachteiligte Stadtquartiere ein zentraler Ansatzpunkt die Verbesserung der lokalen Bildungs- und Ausbildungssituation in Verbindung mit einer ‚aktivierenden Kinder- und Jugendpolitik‘ sein: ‚In benachteiligten Stadtquartieren müssen verstärkt solche Bildungsangebote geschaffen und verbessert werden, die an die Bedürfnisse und Defizite der dort lebenden Kinder und Jugendlichen anknüpfen. Mit einer sozialraumorientierten Kinder- und Jugendpolitik müssen wir dazu beitragen, Teilhabe und Verwirklichungschancen der in diesen Gebieten lebenden Kinder und Jugendlichen zu verbessern und Chancengleichheit dauerhaft zu sichern.‘ Die ‚Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt‘ ist das politische Schlüsseldokument der deutschen Ratspräsidentschaft in der Stadtentwicklungspolitik. Die Charta steht auf einem breiten europäischen Konsens verankert in den europäischen Städten. Sie ist mehr als eine Empfehlung: Die Ministerinnen und Minister verpflichteten sich dazu, eine politische Initiative in ihren Mitgliedstaaten zu starten, wie die dort festgehaltenen Grundsätze und Strategien in nationale, regionale und lokale Entwicklungspolitiken integriert werden können. Außerdem wollen sie das Instrument der integrierten Stadtentwicklung auch durch die Schaffung geeigneter Strukturen voranbringen. Deutschland hat außerdem fünf Studien zur good practice in Auftrag gegeben, die den europäischen Erfahrungsaustausch stärken und als Diskussionsgrundlagen dienen sollen. Der jeweils aktuelle Bearbeitungsstand, Informationen und weitere Dokumente zur Nachhaltigen Stadtentwicklung sind auf der Homepage des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) veröffentlicht. “

http://www.bmvbs.de/Raumentwicklung-,1501.982764/Leipzig-Charta-zur-nachhaltige.htm

Quelle: www.jugendpolitikineuropa.de

Dokumente: Leipzig_Charta_zur_nachhaltigen_europaeischen_Stadt.pdf

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