Junge deutsche und nichtdeutsche erwerbsfähige Hilfebedürftige (SGB II – Hartz IV)

EIN VERGLEICH DER JÜNGSTEN REVIDIERTEN DATEN ZUM BEZUG VON ARBEITSLOSENGELD II Statistische Auswertung AlG-II-Bezug U25 in Westdeutschland, den zehn westdeutschen Ländern und 326 westdeutschen Kreisen, Ostdeutschland (ohne Berlin) und Berlin: “ Hessen ist das einzige Bundesland in dem von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit im August 2007 mehr erwerbsfähige Hilfebedürftige (Hartz IV) im Alter von 15 bis unter 25 Jahren gezählt wurden als ein Jahr zuvor. Während die Zahl der jungen Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen in Hessen im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozent stieg, sank sie in den anderen westdeutschen Ländern zwischen 3,2 Prozent in Hamburg und 12,1 Prozent in Bayern. Im August 2007 waren in Westdeutschland 8,8 Prozent der knapp 7,6 Millionen 15- bis unter 25-Jährigen auf Arbeitslosengeld II angewiesen. (Ostdeutschland ohne Berlin: 17,3% Berlin: 22,4%) Von den in Westdeutschland lebenden deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren dies 7,8 Prozent, von den nichtdeutschen 15,9 Prozent. Das heißt: Der Anteil der 15- bis unter 25-Jährigen, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind, ist unter den ausländischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen um etwa 104 Prozent höher als unter den deutschen, m.a.W., sie ist doppelt so hoch. In Hessen und Baden-Württemberg beträgt dieser Unterschied sogar etwa 140 Prozent. In den westdeutschen Kreisen reicht die die Arbeitslosengeld II-Quote der unter 25-Jährigen unter den Deutschen von 25,3 Prozent in der Stadt Bremerhaven (Rang 1) bis 1,2 Prozent im bayerischen Landkreis Freising (Rang 318) und unter den Nichtdeutschen von 40,1 Prozent in der niedersächsischen kreisfreien Stadt Delmenhorst (Rang 1) bis 1,9 Prozent im bayerischen Landkreis Miesbach (Rang 318). * DEUTSCHE UND NICHTDEUTSCHE BEVÖLKERUNG IM ALTER VON 15 BIS UNTER 25 JAHREN Ende 2006 lebten in der Bundesrepublik Deutschland laut Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes etwa 9,6 Millionen 15- bis unter 25-Jährige. Davon lebten knapp 7,6 Millionen in Westdeutschland, knapp 1,7 Millionen in Ostdeutschland ohne Berlin und etwa 394.000 in Berlin. Etwa eine Million dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatte keine deutsche Staatsangehörigkeit („Nichtdeutsche“ in der Bevölkerungsstatistik). Davon lebten etwa 924.000 in Westdeutschland, etwa 64.000 in Berlin und nur etwa 50.000 in den fünf ostdeutschen Flächenländern. Der Anteil der Nichtdeutschen (Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit) an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 25 Jahren betrug in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich 10,8 Prozent – in Berlin 16,3 Prozent, in Westdeutschland 12,2 Prozent und in Ostdeutschland lediglich 3,0 Prozent. In den westdeutschen Ländern reichte dieser Anteil von 17,3 Prozent in Hamburg bis 7,0 Prozent in Schleswig-Holstein, in den 326 westdeutschen Kreisen von 33,8 Prozent in der hessischen kreisfreien Stadt Offenbach am Main bis 2,4 Prozent im bayerischen Landkreis Freiyung-Grafenau. * ARBEITSLOSENGELD II-EMPFÄNGER/-INNEN IM ALTER VON 15 BIS UNTER 25 JAHREN INSGESAMT Im August 2007 waren gemäß der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland etwa 1,04 Millionen 15- bis unter 25-Jährige auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Dies waren 7,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In Westdeutschland wurden 5,5 Prozent, in Berlin 5,0 Prozent und in Ostdeutschland ohne Berlin – insbesondere wegen der dort stark sinkenden Zahl Jugendlicher und junger Erwachsener – 13,8 Prozent weniger erwerbsfähige Hilfebedürftige im Alter von 15 bis unter 25 Jahren gezählt als im August 2006. Die entsprechenden Veränderungsraten der Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren reichten in den westdeutschen Ländern von +0,6 Prozent in Hessen bis -12,1 Prozent in Bayern. In den westdeutschen Kreisen (mit entsprechenden Daten) reichten diese Veränderungsraten von +25,9 Prozent im niedersächsischen Landkreis Grafschaft Bentheim bis -35,3 Prozent der bayerischen kreisfreien Stadt Memmingen. * NICHTDEUTSCHE ARBEITSLOSENGELD II-EMPFÄNGER/-INNEN IM ALTER VON 15 BIS UNTER 25 JAHREN Im August 2007 waren in der Bundesrepublik Deutschland knapp 175.000 Ausländer/ innen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Dies entsprach einem Anteil („Ausländeranteil“) von 16,8 Prozent an den insgesamt 1,04 Millionen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im entsprechenden Alter. In Westdeutschland betrug dieser Anteil 22,2 Prozent, in Berlin 23,3 Prozent und in Ostdeutschland ohne Berlin lediglich 2,6 Prozent. In den westdeutschen Ländern reichte der Ausländeranteil an den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren von 28,6 Prozent in Hessen bis 13,0 Prozent in Schleswig-Holstein, in den westdeutschen Kreisen von 47,1 Prozent in der Stadt Offenbach am Main bis 3,0 Prozent im schleswig-holsteinischen Landkreis Nordfriesland. * ARBEITSLOSENGELD II-QUOTE (15 bis unter 25 Jahre) Die Arbeitslosengeld II-Quote in der Altergruppe der 15- bis unter 25-Jährigen (Anteil der Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen an der Bevölkerung im entsprechenden Alter) betrug im August 2007 in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich 10,8 Prozent. Bei den deutschen 15- bis unter 25-Jährigen betrug diese Quote 10,1 Prozent, bei den ausländischen 15- bis unter 25-Jährigen 16,8 Prozent. In Westdeutschland betrug die Arbeitslosengeld II-Quote der 15- bis unter 25-Jährigen durchschnittlich 8,8%. Bei den deutschen 15- bis unter 25-Jährigen betrug diese Quote in Westdeutschland 7,8 Prozent, bei den ausländischen 15- bis unter 25-Jährigen 15,9 Prozent. Das heißt: Der Anteil der 15- bis unter 25-Jährigen, die in Westdeutschland auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind, ist unter den ausländischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen um etwa 104 Prozent (8,1 Prozentpunkte) höher als unter den deutschen. Mit anderen Worten, sie ist doppelt so hoch. In Berlin beträgt die relative Differenz zwischen der Arbeitslosengeld II-Quote der ausländischen und der deutschen 15- bis unter 25-Jährigen „lediglich“ 56 Prozent (11,4 Prozentpunkte) und in Ostdeutschland ohne Berlin (mit einem nur sehr geringen Ausländeranteil an der Bevölkerung) liegt die Quote bei den ausländischen 15- bis unter 25-Jährigen sogar leicht unter der der gleichaltrigen Deutschen. In den westdeutschen Ländern reicht die durchschnittliche Arbeitslosengeld II-Quote der 15- bis 25-Jährigen von 17,5 Prozent im Land Bremen bis 4,6 Prozent in Bayern. Unter den deutschen 15- bis unter 25-Jährigen reicht die Quote von 16,2 Prozent im Land Bremen bis 4,0 Prozent in Bayern und unter den Ausländer/innen im entsprechenden Alter von 23,9 Prozent in Bremen bis 9,0 Prozent in Bayern. Die relative Differenz zwischen der Arbeitslosengeld II-Quote der ausländischen und der deutschen 15- bis unter 25-Jährigen ist in Hessen und Baden-Württemberg am größten. Der Anteil der 15- bis unter 25-Jährigen, die in Hessen und Baden-Württemberg auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind, ist unter den ausländischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen um etwa 140 Prozent höher als unter den in diesen beiden Ländern lebenden deutschen 15- bis unter 25-Jährigen. Mit anderen Worten, er ist in diesen beiden Ländern nahezu zweieinhalb mal so hoch. Während die hessische Arbeitslosengeld II-Quote der deutschen 15- bis unter 25-Jährigen mit 7,9 Prozent nahezu dem westdeutschen Durchschnitt der entsprechenden Quote (7,8%) entspricht, liegt die hessische Arbeitslosengeld II-Quote der ausländischen 15- bis unter 25-Jährigen mit 19,0 Prozent deutlich über dem westdeutschen Durchschnitt (15,9%). In den 318 westdeutschen Kreisen mit entsprechenden Daten reicht die durchschnittliche Arbeitslosengeld II-Quote der 15- bis 25-Jährigen von 25,6 Prozent in der Stadt Bremerhaven bis 1,4 Prozent im bayerischen Landkreis Freising. Unter den deutschen 15- bis unter 25-Jährigen reicht die Quote in den 318 Kreisen von 25,3 Prozent in der Stadt Bremerhaven bis 1,2 Prozent im Landkreis Freising und unter den Ausländer/innen im entsprechenden Alter von 40,1 Prozent in der Stadt Delmenhorst bis 1,9 Prozent im bayerischen Landkreis Miesbach. In 63 westdeutschen Kreisen waren mehr als 20 Prozent der 15- bis unter 25-jährigen Ausländer/innen auf Arbeitslosengeld II angewiesen, in acht dieser Kreise sogar mehr als 30 Prozent. Unter den jungen Deutschen wurde eine Quote von mehr als 20 Prozent in „nur“ drei Kreisen ermittelt. “

Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. (BIAJ)

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