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Montag, 07. März 2022
Editorial

LIebe Leserin, lieber Leser,

am Morgen des 24. Februar 2022 sind russische Truppen zu einem großflächigen Angriff auf die Ukraine übergegangen. Wir sind wie auch viele andere Jugendorganisationen und Verbände der sozialen Arbeit in Deutschland und Europa darüber entsetzt. In dieser Ausgabe der Jugendsozialarbeit News haben wir aus diesem Anlass Informationen im Hinblick auf die Situation von Jugendlichen zu dem Thema gebündelt und verweisen auf erste Unterstützungsmöglichkeiten.

Sie lesen u. a. einen Hinweis auf die Stellungnahme der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. (IJAB) und einen Offenen Brief, der dazu auffordert, Kinder und Jugendliche angesichts des Kriegs in der Ukraine auf breiter Basis zu unterstützen.

Mit dem Krieg in der Ukraine wurde eine der größten Fluchtbewegung der vergangenen Jahrzehnte innerhalb Europas ausgelöst. Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ruft dazu auf, Aufnahmeverfahren zu vereinfachen und auf die Bedarfe junger Menschen adäquat zu reagieren. Mit Blick auf junge Geflüchtete werden sich besonders die Jugendmigrationsdienste engagieren. Das trägergruppenübergreifende Servicebüro stellt Material für eine kleine Social Media Kampagne zur Verfügung und Caritas beantwortet Fragen, wie Hilfe für Menschen in der Ukraine gelingen kann.

Im Leben erfahren wir Traurigkeit, Wut oder Entsetzen manchmal gleichzeitig mit positiven Gefühlen. Was ein Widerspruch sein kann, aber nicht muss. Daher teilen wir in diesem Newsletter auch unsere Freude über die Auszeichnung, die unsere langjährige Vorsitzende Lisi Maier erhalten hat. Ebenfalls positiv stimmt uns, dass die Hartz-IV-Sanktionen ausgesetzt werden sollen. Dafür hat sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ausgesprochen.
Hier im Newsletter sowie auf unserem Blog lesen Sie noch Literaturempfehlungen und Veranstaltungshinweise.

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Kolleginnen und Kollegen viel Kraft für die nächste Zeit. Gibt es Wichtiges aus Ihrer Arbeit, über das wir berichten sollen, dann zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden.

Herzlichst Ihre
Silke Starke-Uekermann

Lisi Maier erhält Bundesverdienstmedaille – Langjährige Vorsitzende der BAG KJS ausgezeichnet

Lisi Maier in blau und gelb gekleidet erhält eine Auszeichnung
Am 24.2.2022 wurde Lisi Maier mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Damit wurde ihr jahrzehntelanges Wirken in der katholischen Jugend(sozial)arbeit, der Gleichstellungspolitik und ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Familie, Jugend und Schuldigitalisierung (Berliner Senat), hat die hohe Auszeichnung im Namen des Bundespräsidenten überreicht. Bozkurt stellte Maier in seiner Laudatio als Vorbild für viele junge Menschen heraus. Sie animiere junge Menschen dazu, sich zu engagieren, Solidarität zu zeigen und gegen Vorurteile einzutreten.

Hilfe für ukrainische Geflüchtete und Menschen in der Ukraine

Hilfe für ukrainische Geflüchtete und Menschen in der Ukraine
Die Angebote der Jugendmigrationsdienste (JMD) und der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) stehen auch Geflüchteten aus der Ukraine zur Verfügung. Darauf weisen das Bundesjugendministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hin. Das Servicebüro der JMD stellt zu Informationszwecken mehrsprachiges Kampagnenmaterial für Social Media zur Verfügung. Bei Interesse fordern Sie das Material per Mail im Servicebüro an. Caritas international informiert zur Situation in der Ukraine und in den Nachbarstaaten über einen Ticker. Möchte man Menschen aus der Ukraine helfen, beantworten Caritas und Caritas International in einem FAQ die meistgestellten Fragen.

Demokratiebildung für junge Geflüchtete: Abschlussveranstaltung des internationalen Projekts WAVE YEU

Eine Gruppe junger geflüchteter Menschen steht zusammen
Seit Ende 2019 kooperiert die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. mit sieben Organisationen der Jugendsozialarbeit aus fünf europäischen Ländern (De, It, Es, Gr, Srb). Das Erasmus+ Projekt fokussierte auf den transnationalen Austausch von Beispielen guter Praxis, die die Möglichkeiten und Chancen der Vermittlung europäischer Werte und der Demokratiebildung in der sozialen Arbeit mit Migrant*innen und der Aufnahmegesellschaft, aufzeigen. …

Sammelband “Bildung - Chancen - Gerechtigkeit" veröffentlicht - Dokumentation des Bundeskongresses Schulsozialarbeit

Sammelband “Bildung - Chancen - Gerechtigkeit" veröffentlicht - Dokumentation des Bundeskongresses Schulsozialarbeit
Der Sammelband “Bildung - Chancen - Gerechtigkeit" ist als Dokumentation des Bundeskongresses Schulsozialarbeit (2019) veröffentlicht worden. 42 Fachbeiträge vertiefen die Konzepte und Praxiserfahrungen, die in den Workshops und Foren des Kongresses rund um die Leitbegriffe „Bildung – Chancen – Gerechtigkeit“ diskutiert worden sind. So gibt es beispielsweise Fachartikel zur Wirkungsfrage in der Schulsozialarbeit, zu sozialraumorientierter Schulsozialarbeit und zu traumasensibler Schulsozialarbeit. …

Bei der Aufnahme Geflüchteter die besonderen Bedarfe junger Menschen berücksichtigen

Schriftzug Help A Refugee mit den Farben der Ukrainischen Flagge
Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. (BumF) begrüßt die Zusage, eines vereinfachten Verfahrens für Geflüchtete aus der Ukraine. Laut UN-Angaben waren bis zum 28.02.2022 bereits mehr als 500.000 Menschen auf der Flucht aus der Ukraine. Der BumF fordert: Europa und Deutschland müssen jetzt alle nötigen solidarischen Maßnahmen zur Aufnahme und Unterstützung flüchtender Menschen mobilisieren. Im Sinne einer menschenrechtsorientierten Politik …

Stellungnahme: Tragfähigkeit internationaler Bündnisse der Jugendarbeit unter Beweis stellen

Stellungnahme: Tragfähigkeit internationaler Bündnisse der Jugendarbeit unter Beweis stellen
IJAB – Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. – verurteilt in einer Stellungnahme den russischen Angriff auf die Ukraine. IJAB verweist auf die vielfältigen europäisch eingebundenen, nationalen, regionalen, lokalen und persönlichen Bindungen zwischen Deutschland und der Ukraine. Sowohl im institutionellen wie auch im zivilgesellschaftlichen Bereich. Diese Partnerschaften müssten nun unter schwierigsten äußeren Bedingungen ihre Ernsthaftigkeit und Tragfähigkeit beweisen und genutzt werden, um aktive Solidarität zu zeigen und die Menschen in der Ukraine nicht sich selbst zu überlassen.

Offner Brief: Kinder und Jugendliche jetzt unterstützen

Offner Brief: Kinder und Jugendliche jetzt unterstützen
Kinder und Jugendliche sind angesichts des Kriegs in der Ukraine auf breite Unterstützung angewiesen: unmittelbar in der Ukraine, auf der Flucht sowie bei der Bearbeitung der beängstigenden Geschehnisse hier in Deutschland. Hier sind die Kinder- und Jugendpolitik, die vielfältigen Bildungseinrichtungen und die Kinder- und Jugendhilfe gefordert. Prof‘in. Dr. Karin Böllert (AGJ-Vorsitzende), Prof. Dr. Wolfgang Schröer (BJK-Vorsitzender 2019-2021) und die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik des Deutschen Jugendinstituts weisen in einem gemeinsamen Offener Brief auf die sich hieraus ergebenden Herausforderungen und dringenden Handlungsbedarfe hin.

Katholische Soziallehre und Grundeinkommen

Katholische Soziallehre und Grundeinkommen
Ein Grundeinkommen kann einen wirksamen Beitrag zur Überwindung von Jugendarmut leisten. Die Ampelkoalition plant eine Kinder- und Jugendgrundsicherung. Vor diesem Hintergrund nimmt auch die (fach)politische Diskussion zum Grundeinkommen wieder Fahrt auf. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat schon seit vielen Jahren sein Grundeinkommensmodell, mit dem er sich in die Diskussion einbringt. Spannend ist dabei die Frage, inwieweit ein …