Räumliche Mobilität von Auszubildenden in der Region Berlin-Brandenburg

Die Regionalstelle des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Berlin-Brandenburg hat untersucht, wie viele junge Menschen pendeln, um eine Ausbildungsstelle anzutreten bzw. eine Ausbildung zu absolvieren. In einem Bericht veröffentlicht das IAB seine Analyse-Erkenntnisse. Berlin stellt durch sein breiteres Angebot an Ausbildungsplatzmöglichkeiten ein Ausbildungszentrum für die Gesamtregion dar. Aber auch das Berliner Umland ist infolge des positiven Beschäftigungswachstums und aufgrund von Suburbanisierungsprozessen, auch für Berliner Jugendliche zunehmend attraktiver geworden. Im Jahr 2016 hatte in Berlin gut jeder fünfte Auszubildende seinen Wohnsitz außerhalb der Stadt (insgesamt 9.437). Aber auch Brandenburg ist eine attraktive Ausbildungsregion für Jugendliche aus anderen Bundesländern geworden. Die Einpendlerquote von Auszubildenden nach Brandenburg betrug fast 15 Prozent (4.383 Einpendler). Die Einpendler kamen überwiegend aus Berlin und den übrigen neuen Bundesländern. Aber auch innerhalb des Landes Brandenburg ist die räumliche Mobilität unter den Auszubildenden hoch.

Die Pendlerströme zwischen Berlin und Brandenburg haben sich intensiviert. Obwohl es durch demografisch bedingte Rückgänge bei den Auszubildenden zu einer Entlastung des Ausbildungsmarktes gekommen ist. Zum Teil werden weite Strecken in Kauf genommen, um eine Ausbildung zu absolvieren.

Wer pendelt von wo nach wo und warum?

Holger Seibert, Jeanette Carstensen und Doris Wiethölter analysieren die soziodemografischen Merkmale der Pendler genau. Ergänzend werfen Sie einen Blick auf die Berufsfelder, die das Pendeln bedingen.

Bei der berufsspezifischen Betrachtung zeigt sich, dass zwar die Reihenfolge der zehn häufigsten Ausbildungsberufe variiert, die eigentlichen Berufe in den Teilregionen aber fast identisch sind. Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg hatten Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich eine hohe Bedeutung. Während in Berlin aufgrund der städtischen Wirtschaftsstruktur Ausbildungen in Gesundheits-, im Büro- und in Verkaufsberufen sowie in der Gastronomie den höchsten Stellenwert einnahmen, stand im Umland das Kfz-Gewerbe an erster Stelle. Auch Berufe in der Logistik spielen für das Umland eine Rolle. Die Liste der Ausbildungsberufe im weiteren Metropolenraum weist große Ähnlichkeiten mit im Berliner Umland auf.

Der Anteil weiblicher Auszubildender unter den Einpendlern entspricht dem Niveau aller Auszubildenden vor Ort – fast die Hälfte der mobilen Auszubildenden sind junge Frauen. Anders stellt sich die Situation im Umland und weiteren Metropolenraum dar. Die Autor/-innen weisen darauf hin, dass der Anteil männlicher Einpendler aufgrund des höheren Anteils gewerblicher Ausbildungsstellen überdurchschnittlich über durchschnittlich hoch ist.

Die sozialdemografischen Unterschiede machen die Forscher/-innen vor allem bei der Schulausbildung aus. So besitzen die einpendelnden Auszubildenden deutlich häufiger das Abitur als Nicht-Pendler – gerade dann, wenn sie aus weiter entfernten Regionen einpendeln.

Die Analysen des IAB in vollem Textumfang lesen Sie hier.

Quelle: IAB Berlin-Brandenburg

 

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