Deutscher Caraitsverband fordert sogenannte „entkoppelte“ Jugendliche in den Blick nehmen

Berlin, 30.12.2016 Stellungnahme des Deutschen Caritasverbandes zum Entwurf des 5. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung
Der Entwurf des 5. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung zeigt erneut, dass in Deutschland eine große Zahl von Menschen ein hohes Armutsrisiko aufweist. Die Zahlen haben sich seit dem letzten Bericht sogar leicht erhöht. Besonders bedenklich ist, dass die verfügbaren Daten darauf hindeuten, dass die Zahl der Wohnungslosen zugenommen hat.

Der Bericht zeigt auch erneut den engen Zusammenhang von schlechten Bildungschancen und Armut. Trotz steigender Ausgaben im Bildungsbereich sind Bildungsaufstiege vom niedrigsten zum höchsten Bildungsstatus weiterhin eher selten und werden nur von 10 Prozent der Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsstatus erreicht. Der Aufstieg aus unteren Positionen in der Gesellschaft wird durch ein geringes Bildungsniveau und einen fehlenden Berufsabschluss, geringen Beschäftigungsumfang oder Arbeitslosigkeit sowie die alleinige Erziehungsverantwortung für Kinder erschwert.

Bei einer insgesamt erfolgreichen Beschäftigungspolitik gibt es weiterhin eine hohe Sockelarbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen. 46,3 Prozent der Hartz IV Beziehenden sind länger als vier Jahre im Leistungsbezug.

Auch wenn der Bericht alarmierende Fakten belegt, lassen konkrete Handlungsvorschläge auf sich warten. Das Problem der „verdeckten Armut“ greift der Bericht nicht auf. Das Ausmaß der Vermögensungleichheit berücksichtigt der Bericht unzureichend.

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